Bundesverfassungsgericht

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Ehemaliger Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Dietrich Katzenstein verstorben

Pressemitteilung Nr. 81/2008 vom 12. September 2008

Der ehemalige Richter des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Dietrich Katzenstein ist am 10. September 2008 im Alter von 85 Jahren verstorben.

Dietrich Katzenstein ist am 19. März 1923 in Hamburg geboren. Er studierte in Hamburg, Freiburg und Mainz Rechtswissenschaft und Theologie. Nach Ablegung beider juristischer Staatsexamen und nach seiner Promotion trat Dietrich Katzenstein in Hamburg in den Justizdienst ein. Von 1954 bis 1958 war er zur Hamburgischen Landesvertretung in Bonn abgeordnet. Danach war er bis 1964 in verschiedenen richterlichen Funktionen, zuletzt als Landgerichtsdirektor sowie als nebenamtliches Mitglied des Hamburgischen Verfassungsgerichts in seiner Heimatstadt tätig. Von 1965 bis 1975 war er Präsident des Landeskirchenamts Hamburg, außerdem seit 1965 Mitglied der Hamburgischen Justizdeputation des Richterwahlausschusses und Vorstandsmitglied vieler kirchlicher Institutionen. Dietrich Katzenstein wurde 1986 zum Honorarprofessor an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen ernannt.

Dietrich Katzenstein gehörte vom 7. November 1975 bis zum 16. November 1987 dem Bundesverfassungsgericht als Mitglied des Ersten Senats an. Während seiner Amtszeit hat er die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts im Bereich des Sozial- und Eigentumsrechts maßgeblich geprägt. Dank seines Wirkens wurde insbesondere auch die Rechtsprechung zum Gleichheitsgrundsatz weitergeführt.

Bundesverfassungsrichter a.D. Prof. Dr. Dietrich Katzenstein lebte zuletzt in Hamburg und war Inhaber des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.