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Entscheidungen der amtlichen Sammlung (BVerfGE)
Band 19
Entscheidungen
BVerfGE 19, 1-16 | Beschluss vom 28. April 1965 | 1 BvR 346/61 | Gebührenfreiheit der Neuapostolischen Kirche nach § 8 Abs. 1 Nr. 4 PrGKG |
BVerfGE 19, 17-32 | Beschluss vom 5. Mai 1965 | 2 BvL 4/63 | Gesetzliche Ermächtigung zur Erläuterung des Zolltarifs durch Rechtsverordnung |
BVerfGE 19, 32-38 | Beschluss vom 11. Mai 1965 | 2 BvR 242/63 | Versagung des rechtlichen Gehörs (keine Kenntnis des Antragstellers von der Stellungnahme der Staatsanwaltschaft im Klagerzwingungsverfahren) |
BVerfGE 19, 38-49 | Beschluss vom 11. Mai 1965 | 2 BvR 259/63 | Anrufung des Großen Senats beim Bundesfinanzhof |
BVerfGE 19, 49-52 | Beschluss vom 11. Mai 1965 | 2 BvR 747/64 | Versagung des rechtlichen Gehörs im Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit (Änderung einer Entscheidung zuungunsten des Beschwerdegegners) |
BVerfGE 19, 52-64 | Beschluss vom 18. Mai 1965 | 2 BvR 40/60 | Gesetzlicher Richter; veränderliche Zahl der Richter eines erkennenden Senats des Bundesfinanzhofs |
BVerfGE 19, 64-71 | Beschluss vom 25. Mai 1965 | 1 BvR 460/62, 1 BvR 388/63, 1 BvR 455/62 | Steuergerechtigkeit bei der Abgrenzung von Steuertatbeständen (Umsatzsteuer des Kaffee-Großhandels; Herstellung von Kaffee-Extrakt) |
BVerfGE 19, 71-72 | Beschluss vom 25. Mai 1965 | 1 BvL 16/64 | Zulässigkeit einer Vorlage nach Art. 100 Abs. 1 GG durch ein Strafgericht |
BVerfGE 19, 73-75 | Beschluss vom 25. Mai 1965 | 1 BvR 154/64 | Verfassungsrechtliche Grenzen der Meinungsfreiheit durch gerichtliche Feststellung eines Verstoßes gegen die Bestimmungen zum Schutz der persönlichen Ehre |
BVerfGE 19, 76-87 | Beschluss vom 1. Juni 1965 | 2 BvR 616/63 | Frühere Regelungen über die Entlassung und Wiederverwendung verheirateter Beamtinnen |
BVerfGE 19, 88-92 | Beschluss vom 16. Juni 1965 | 1 BvR 124/65 | Keine Anfechtung der Beschlüsse des nach § 93 a Abs. 2 BVerfGG berufenen Ausschusses |
BVerfGE 19, 93-101 | Beschluss vom 29. Juni 1965 | 1 BvR 289/62 | Verfassungsmäßigkeit der Zwangspflegschaft |
BVerfGE 19, 101-118 | Urteil vom 13. Juli 1965 | 1 BvR 771/59, 1 BvR 234/61, 1 BvR 246/61, u.a. | Die Zweigstellensteuer für Wareneinzelhandelsunternehmen (§ 17 Abs. 1 GewStG) verstößt gegen den Gleichheitssatz |
BVerfGE 19, 119-129 | Beschluss vom 24. September 1965 | 1 BvR 228/65 | Verfassungsmäßigkeit der Kuponsteuer auch hinsichtlich der Erfassung des Altbesitzes und der Altemissionen |
BVerfGE 19, 129-135 | Beschluss vom 4. Oktober 1965 | 1 BvR 498/62 | Frist für Verfassungsbeschwerde gegen Urteile der Finanzgerichte. Religionsgesellschaften als Träger des Grundrechts aus Art. 4 GG. Umsatzsteuer auf mit der Religionsausübung in Verbindung stehende Unternehmertätigkeit. Befreiung von der Umsatzsteuer nur für Religionsgesellschaften des öffentlichen Rechts |
BVerfGE 19, 135-138 | Beschluss vom 4. Oktober 1965 | 1 BvR 112/63 | Keine Verletzung des Grundrechts der Gewissensfreiheit durch Ersatzdienstpflicht als Kriegsdienstverweigerer |
BVerfGE 19, 138-142 | Beschluss vom5. Oktober 1965 | 2 BvL 13/64 | Zulässigkeit einer Vorlage nach Art. 100 Abs. 1 GG; Entscheidungserheblichkeit |
BVerfGE 19, 142-144 | Beschluss vom 5. Oktober 1965 | 2 BvR 84/65 | Verletzung des rechtlichen Gehörs (Verwertung einer polizeilichen Erhebung ohne Bekanntmachung an den Betroffenen) |
BVerfGE 19, 145-147 | Beschluss vom 5. Oktober 1965 | 2 BvR 119/65 | Gesetzlicher Richter (Überbesetzung eines Senats eines OLG) |
BVerfGE 19, 148-149 | Beschluss vom 5. Oktober 1965 | 2 BvR 285/65 | Entscheidung über Verletzung des rechtlichen Gehörs klärt keine verfassungsrechtliche Frage |
BVerfGE 19, 150-166 | Beschluss vom 3. November 1965 | 1 BvR 62/61 | Erlöschen der sog. reichsbezogenen Verbindlichkeiten der Gemeindeverbände auf Grund des Allgemeinen Kriegsfolgengesetzes |
BVerfGE 19, 166-177 | Beschluss vom 3. November 1965 | 2 BvR 246/62, 2 BvR 257/62, 2 BvR 110/63, 2 BvR 111/63 | Lastenausgleichsabgaben sind keine Steuern vom Vermögen im Sinne des § 222 Abs. 1 Nr. 3 AO; Berichtigung von Bescheiden über Lastenausgleichsabgaben |
BVerfGE 19, 177-187 | Beschluss vom 16. November 1965 | 1 BvL 21/63 | Namensregelung bei der Adoption durch eine Frau |
BVerfGE 19, 187-198 | Beschluss vom 16. November 1965 | 2 BvL 8/64 | Zulässige Rückwirkung von Gesetzen (Wegfall des Staffeltarifs bei personenbezogenen Kapitalgesellschaften) |
BVerfGE 19, 198-202 | Beschluss vom 16. November 1965 | 2 BvR 337/65 | Versagung des rechtlichen Gehörs bei Prüfung der bedingten Entlassung aus der Strafhaft (Verwertung der Stellungnahme der Vollzugsanstalt) |
BVerfGE 19, 202-206 | Beschluss vom 1. Dezember 1965 | 1 BvR 412/65, 1 BvR 524/65 | Unvererblichkeit von Ansprüchen in der Rentenversicherung, die der Versicherte selbst bei Lebzeiten nicht geltend gemacht hat |
BVerfGE 19, 206-226 | Urteil vom 14. Dezember 1965 | 1 BvR 413/60, 1 BvR 416/60 | Verfassungswidrigkeit der Badischen Kirchenbausteuer. Keine Übertragung von hoheitlichen Befugnissen an eine Religionsgesellschaft gegenüber Personen, die keiner Religionsgesellschaft angehören |
BVerfGE 19, 226-242 | Urteil vom 14. Dezember 1965 | 1 BvL 31/62, 1 BvL 32/62 | Ein einer steuerberechtigten Kirche nicht angehöriger Arbeitnehmer kann durch staatliches Gesetz nicht verpflichtet werden, Kirchensteuer für seinen kirchenangehörigen Ehegatten zu bezahlen oder für dessen Kirchensteuerschuld zu haften |
BVerfGE 19, 242-247 | Urteil vom 14. Dezember 1965 | 1 BvL 2/60 | Keine Heranziehung des einer steuerberechtigten Religionsgesellschaft nicht angehörenden Ehegatten auf Grund seines Grundbesitzes als Steuerschuldner oder als Haftender zur Erfüllung der Steuerpflicht seines einer solchen Religionsgesellschaft angehörenden Ehegatten |
BVerfGE 19, 248-253 | Urteil vom 14. Dezember 1965 | 1 BvR 586/58 | Kirchliche Steuergesetze ohne landesgesetzliche Grundlage dürfen von staatlichen Behörden nicht angewendet werden (Bremisches Gesetz über die Erhebung einer Kirchensteuer) |
BVerfGE 19, 253-268 | Urteil vom 14. Dezember 1965 | 1 BvR 571/60 | Bei Inkrafttreten der Weimarer Reichsverfassung vorhandene allgemeine staatliche Anerkennung des Besteuerungsrechts einer Religionsgesellschaft als landesrechtliche Bestimmung im Sinne des Art. 137 Abs. 6 WRV |
BVerfGE 19, 268-282 | Urteil vom 14. Dezember 1965 | 1 BvR 606/60 | Der Halbteilungsgrundsatz des deutschen Kirchensteuerrechts (Bemessung der Kirchensteuer in glaubensverschiedenen Ehen nach dem zusammengerechneten Einkommen beider Ehegatten) ist verfassungswidrig |
BVerfGE 19, 282-288 | Urteil vom 14. Dezember 1965 | 1 BvL 16/58, 1 BvL 3/59 | Kirchensteuer bei glaubensverschiedenen Ehen in Bayern. Unzulässigkeit einer Vorlage (Rechtsverordnung) |
BVerfGE 19, 288-289 | Beschluss vom 14. Dezember 1965 | 1 BvR 329/63 | Steuerbescheide kirchlicher Steuerämter sind Akte der öffentlichen Gewalt im Sinne des § 90 Abs. 1 BVerfGG |
BVerfGE 19, 290-303 | Beschluss vom 4. November 1965 | 2 BvR 91/64, 2 BvR 271/64 | Wiederaufrollung des gesamten Steuerfalls unter den Voraussetzungen des § 222 Abs. 1 Nr. 1 AO ist verfassungsgemäß |
BVerfGE 19, 303-323 | Beschluss vom 30. November 1965 | 2 BvR 54/62 | Gewerkschaftliche Werbung vor Personalratswahlen in der Dienststelle und während der Dienstzeit durch Mitglieder der Gewerkschaft ist durch das Grundrecht der Koalitionsfreiheit grundsätzlich geschützt |
BVerfGE 19, 323-330 | Beschluss vom 8. Dezember 1965 | 1 BvR 662/65 | Die Zulassungsrevision nach der Zivilprozeßordnung verstößt nicht gegen das Grundgesetz |
BVerfGE 19, 330-342 | Beschluss vom 14. Dezember 1965 | 1 BvL 14/60 | Nachweis der Sachkunde als Voraussetzung für die Aufnahme des Einzelhandels mit Waren aller Art als Verstoß gegen Art. 12 Abs. 1 GG |
BVerfGE 19, 342-353 | Beschluss vom 15. Dezember 1965 | 1 BvR 513/65 | Haftverschonung auch bei einem auf § 112 Abs. 4 StPO gestützten Haftbefehl |
BVerfGE 19, 354-370 | Beschluss vom 11. Januar 1966 | 2 BvR 424/63 | Zur Anwendung des Art. 80 Abs. 1 GG bei der Bestimmung der nach dem LAG auf die Kriegsschadenrente anzurechnenden Einkünfte |
BVerfGE 19, 370-376 | Beschluss vom 18. Januar 1966 | 2 BvL 21/64 | Zur Anwendung des Art. 80 Abs. 1 GG auf die Regelung der Zulassung von Vertretern vor den Lastenausgleichsbehörden |
BVerfGE 19, 377-393 | Beschluss vom 20. Januar 1966 | 1 BvR 140/62 | Entscheidungsbefugnis des Bundesverfassungsgerichts über Verfassungsbeschwerden gegen das Urteil eines oberen Bundesgerichts in einer "Berliner Sache" |
BVerfGE 19, 394-399 | Beschluss vom 1. März 1966 | 1 BvR 509/65 | Berücksichtigung des Gebotes auf Schutz der Familie bei der sofortigen Abschiebung eines Ausländers |
Band 18
Entscheidungen
BVerfGE 18, 1-18 | Urteil vom 6. Mai 1964 | 1 BvR 320/57, 1 BvR 70/63 | Zulässigkeit der Verfassungsbeschwerde gegen eine Steuernorm, die Wettbewerber begünstigt (Umsatzsteuergesetz) |
BVerfGE 18, 18-34 | Urteil vom 6. Mai 1964 | 1 BvR 79/62 | Streikbereitschaft ist keine Voraussetzung für den Begriff der Gewerkschaft |
BVerfGE 18, 34-37 | Beschluss vom 11. Mai 1964 | 2 BvR 230/64 | Zuschüsse nur an die im Landtag (Niedersachsen) vertretenen Parteien; Ablehnung einer einstweiligen Anordnung |
BVerfGE 18, 37-38 | Beschluss vom 12. Mai 1964 | 2 BvR 111/64, 2 BvR 143/64, 2 BvR 185/64 | Entscheidung über Richterablehnung durch den nach § 93 a Abs. 2 BVerfGG gebildeten Ausschuß |
BVerfGE 18, 38-49 | Beschluss vom 27. Mai 1964 | 1 BvL 4/59 | Bindung des Gesetzgebers an den Gleichheitssatz bei Einbeziehung bestimmter Gruppen (Schiffsbesatzungen) in die Sozialversicherung |
BVerfGE 18, 49-52 | Beschluss vom 27. Mai 1964 | 2 BvR 670/63 | Versagung des rechtlichen Gehörs (Festsetzung einer Pauschgebühr nach § 99 BRAGebO) |
BVerfGE 18, 52-65 | Beschluss vom 2. Juni 1964 | 2 BvL 23/62 | Ungültigkeit einer Ermächtigung zu Rechtsverordnungen über den Umfang der Besteuerungsgrundlage (Verkehrsfinanzgesetz 1955) |
BVerfGE 18, 65-70 | Beschluss vom 2. Juni 1964 | 2 BvR 498/62 | Verletzung von Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG (Überbesetzung der Großen Strafkammer) |
BVerfGE 18, 70-84 | Beschluss vom 9. Juni 1964 | 2 BvL 9/62 | Zur Rückwirkung von Gesetzen (Änderung der Verjährungsfrist für den Anspruch auf Rückerstattung verlorener Baukostenzuschüsse) |
BVerfGE 18, 84-85 | Beschluss vom 9. Juni 1964 | 2 BvC 1/64 | Verwerfung einer Wahlprüfungsbeschwerde |
BVerfGE 18, 85-97 | Beschluss vom 10. Juni 1964 | 1 BvR 37/63 | Grenzen der Nachprüfung gerichtlicher Entscheidungen durch BVerfG (Akteneinsicht nach § 24 PatG). Keine Nachschiebung der Rüge des rechtlichen Gehörs |
BVerfGE 18, 97-112 | Beschluss vom 30. Juni 1964 | 1 BvL 16/62, 1 BvL 17/62, 1 BvL 18/62, u.a. | Nichtigkeit der Zusammenveranlagung von Eltern und Kindern nach dem Einkommensteuergesetz |
BVerfGE 18, 112-121 | Beschluss vom30. Juni 1964 | 1 BvR 93/64 | Kein Verbot der Auslieferung wegen einer in dem ersuchenden Staat mit Todesstrafe bedrohten Tat |
BVerfGE 18, 121-133 | Beschluss vom 1. Juli 1964 | 1 BvR 375/62 | Verfassungsmäßigkeit des Fiskusprivilegs (§ 32 MSchG) |
BVerfGE 18, 133-135 | Beschluss vom 1. Juli 1964 | 2 BvR 543/63 | zu § 34 Abs. 3 BVerfGG |
BVerfGE 18, 135-146 | Beschluss vom 7. Juli 1964 | 2 BvL 22/63, 2 BvL 23/63 | Keine unzulässige Rückwirkung bei Änderung von Abgaberecht für künftige Veranlagungen (Änderung von § 7 b EStG). Wegfall des Vertrauensschutzes auf Fortdauer einer Rechtslage bei triftigen Gründen des Gesetzgebers |
BVerfGE 18, 146-147 | Beschluss vom 14. Juli 1964 | 1 BvR 352/64 | Verwertung von Tagebuchaufzeichnungen und nicht abgesandten Privatbriefen als Verstoß gegen Art. 1 Abs. 1 und 2 Abs. 1 GG (Einstweilige Anordnung) |
BVerfGE 18, 147-151 | Beschluss vom 21. Juli 1964 | 2 BvR 223/64 | Versagung des rechtlichen Gehörs (keine Verpflichtung eines Privatbeklagten zur Nachforschung nach Schriftsätzen des Privatklägers in den Strafakten) |
BVerfGE 18, 151-155 | Beschluss vom 27. Juli 1964 | 2 BvR 230/64 | Parteienfinanzierung aus Haushaltsmitteln. Ablehnung eines Antrags auf Verschiebung von Landtagswahlen durch einstweilige Anordnung. Vgl. auch Nr. 3 |
BVerfGE 18, 155-157 | Beschluss vom 28. Juli 1964 | 2 BvR 201/64 | Versagung des rechtlichen Gehörs (keine Zustellung des mit der Revision angegriffenen Strafurteils vor der Entscheidung über die Revision) |
BVerfGE 18, 157-159 | Beschluss vom 4. August 1964 | 2 BvR 446/64 | Zusammenschluß einer Gemeinde mit einem Schulzweckverband zur gemeinsamen Schulträgerschaft. Ablehnung einer einstweiligen Anordnung |
BVerfGE 18, 159-172 | Beschluss vom 13. Oktober 1964 | 2 BvL 15/62 | Grenzen der Rahmengesetzgebung (Bundesbesoldungsgesetz); Besoldungsgruppe einer Landesbesoldungsordnung als selbständige Besoldungsgruppe |
BVerfGE 18, 172-186 | Beschluss vom 27. Oktober 1964 | 2 BvR 319/61 | Beschränkung der Wählbarkeit zum (niedersächsischen) Landtag und zum Bundestag für Wahlbeamte auf Zeit mit Dienstbezügen |
BVerfGE 18, 186-192 | Beschluss vom 10. November 1964 | 1 BvL 12/60, 1 BvL 9/61 | Gebot der genauen Tatsachenfeststellung bei Vorlage nach Art. 100 Abs. 1 GG (Spielautomaten - Vergnügungsteuer) |
BVerfGE 18, 192-195 | Beschluss vom 10. November 1964 | 1 BvR 197/63 | Fristbeginn für Verfassungsbeschwerden bei Zustellung eines Urteils von Amts wegen |
BVerfGE 18, 196-203 | Beschluss vom 10. November 1964 | 1 BvR 314/63, 1 BvR 362/63 | Ansprüche aus § 16 BErgG sind kein Eigentum |
BVerfGE 18, 203-215 | Beschluss vom 10. November 1964 | 2 BvL 14/61 | Vereinbarkeit des Verfahrens nach § 74 Abs. 5 BRAO (Rügeverfahren) mit Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG |
BVerfGE 18, 216-223 | Beschluss vom 10. November 1964 | 2 BvL 1/64, 2 BvL 2/64 | § 44 PatAnwG (Ehrengerichtsverfahren gegen Patentanwälte) ist vorkonstitutionelles Recht |
BVerfGE 18, 224-241 | Beschluss vom 11. November 1964 | 1 BvR 488/62, 1 BvR 562/63, 1 BvR 216/64 | Rückstellung für Pensionszusagen an beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführer; Durchgriff auf die hinter einer Kapitalgesellschaft stehenden Personen |
BVerfGE 18, 241-257 | Beschluss vom 24. November 1964 | 2 BvL 19/63 | Anforderungen an die Zusammensetzung eines von einer Standesorganisation getragenen Berufsgerichts (Berufsgerichtsbarkeit Rheinland-Pfalz für Ärzte, Zahnärzte usw.) |
BVerfGE 18, 257-274 | Beschluss vom 26. November 1964 | 1 BvL 14/62 | Ausschluß der Ehegatten-Arbeitnehmer von der Versicherungspflicht zur Kranken- und Rentenversicherung der Angestellten |
BVerfGE 18, 274-287 | Beschluss vom 17. Dezember 1964 | 1 BvL 2/62 | Unzulässigkeit einer Vorlage wegen offensichtlich unhaltbarer Auslegung des einfachen Rechts (Aufbaugesetz Nordrhein-Westfalen) |
BVerfGE 18, 288-302 | Beschluss vom 12. Januar 1965 | 2 BvR 454/62, 2 BvR 470/62 | Gleichheitsverstoß durch verschiedene Behandlung der Wiedergutmachung für geprüfte Kandidaten und für Referendare |
BVerfGE 18, 302-304 | Beschluss vom 19. Januar 1965 | 2 BvL 8/62 | Vereinbarkeit von § 465 Abs. 1 Satz 1 StPO mit dem Grundgesetz ". |
BVerfGE 18, 305-309 | Beschluss vom 19. Januar 1965 | 2 BvL 6/64 | Vereinbarkeit von Art. 18 Nr. 2 des niedersächsischen Landesjagdgesetzes mit dem Bundesjagdgesetz |
BVerfGE 18, 310-315 | Beschluss vom 26. Januar 1965 | 1 BvR 314/64 | Kein unmittelbares Betroffensein eines Postbenutzers durch §§ 13 Abs. 1, 59 Abs. 2 PostO |
BVerfGE 18, 315-344 | Beschluss vom 27. Januar 1965 | 1 BvR 213/58, 1 BvR 715/58, 1 BvR 66/60 | Verfassungsmäßigkeit einer Marktordnung (Milch- und Fettgesetz); Ausgleichsabgabe als zulässige wirtschaftslenkende Maßnahme; Nichteintritt einer vom Gesetzgeber gestellten Prognose |
BVerfGE 18, 344-352 | Beschluss vom 3. Februar 1965 | 2 BvR 166/64 | Besetzung einer Zivil- oder Strafkammer mit vier beisitzenden Berufsrichtern; Grundsätze für die Heranziehung der einzelnen RichterBesetzung einer Zivil- oder Strafkammer mit vier beisitzenden Berufsrichtern; Grundsätze für die Heranziehung der einzelnen Richter |
BVerfGE 18, 353-366 | Beschluss vom 16. Februar 1965 | 1 BvL 15/62 | Verfassungsmäßigkeit der Bestimmungen über Interzonenhandel |
BVerfGE 18, 366-380 | Beschluss vom 16. Februar 1965 | 1 BvL 20/64 | Ausschluß der bei ihren Eltern beschäftigten Arbeitnehmer von der Arbeitslosenversicherung |
BVerfGE 18, 380-385 | Beschluss vom 16. Februar 1965 | 2 BvR 114/60 | Verletzung des rechtlichen Gehörs durch Nichtberücksichtigung eines nachgeschobenen Schriftsatzes wegen falscher Fristberechnung |
BVerfGE 18, 385-388 | Beschluss vom 17. Februar 1965 | 1 BvR 732/64 | Öffentliche Gewalt im Sinne des § 90 Abs. 1 BVerfGG umfaßt nicht rein innerkirchliche Maßnahmen |
BVerfGE 18, 389-391 | Beschluss vom 23. Februar 1965 | 2 BvL 19/62 | Ermächtigung eines Bundesministers zur Bekanntmachung eines geänderten Gesetzes gestattet lediglich die deklaratorische Klarstellung dieses Gesetzestextes; keine Normenkontrolle dieser Bekanntmachung |
BVerfGE 18, 392-398 | Beschluss vom 3. März 1965 | 1 BvR 208/59 | Die in Art. 12 § 2 des preußischen Ausführungsgesetzes zum BGB einer Behörde eingeräumte Beurkundungsbefugnis stellt kein subjektives öffentliches Recht dar |
BVerfGE 18, 399-407 | Beschluss vom 9. März 1965 | 2 BvR 176/63 | Verletzung des rechtlichen Gehörs im Beschwerdeverfahren gegen gerichtliche Beschlagnahme durch Verweigerung der Akteneinsicht und Entscheidung vor Eingang des angekündigten Antrags auf Akteneinsicht |
BVerfGE 18, 407-419 | Beschluss vom 23. März 1965 | 2 BvN 1/62 | Rechtsverordnungen von Landesorganen auf Grund bundesgesetzlicher Ermächtigung sind Landesrecht |
BVerfGE 18, 419-423 | Beschluss vom 24. März 1965 | 1 BvR 258/62 | Rechtliches Gehör im Verfahren nach § 42 f StGB |
BVerfGE 18, 423-428 | Beschluss vom 30. März 1965 | 2 BvR 341/60 | Gesetzlicher Richter; Bestellung eines noch zu ernennenden Landgerichtsdirektors zum Vorsitzenden einer Strafkammer; Stellvertretung dieses Vorsitzenden. Zurücknahme einer beim Schöffengericht erhobenen Anklage und erneute Anklage vor der Großen Strafkammer |
BVerfGE 18, 429-440 | Beschluss vom 31. März 1965 | 2 BvL 17/63 | Rückwirkende Änderung eines Gesetzes, die die Rechtsprechung für die Vergangenheit korrigiert |
BVerfGE 18, 440-441 | Beschluss vom 6. April 1965 | 2 BvR 141/65 | Gegen Beschlüsse des Ausschusses nach § 93 a BVerfGG gibt es keine Verfassungsbeschwerde |
BVerfGE 18, 441-452 | Beschluss vom 7. April 1965 | 2 BvR 227/64 | Rüge der Verletzung des Gebots des gesetzlichen Richters durch ausländische juristische Personen. Unterlassung einer Vorlage nach Art. 100 Abs. 2 GG. Heranziehung einer Aktiengesellschaft schweizerischen Rechts zur Hypothekengewinnabgabe. Nachgiebiges und zwingendes Völkergewohnheitsrecht |
Band 17
Entscheidungen
BVerfGE 17, 1-38 | Beschluss vom 24. Juli 1963 | 1 BvL 11/61, 1 BvL 30/57 | Vereinbarkeit der erschwerenden Voraussetzungen der Witwerrente gegenüber der Witwenrente in § 43 AVG n. F. mit Art. 3 Abs. 2 und 3 GG; Verfassungswidrigkeit der Erschwerungen der Waisenrente und des Kinderzuschusses in § 44 AVG n. F. und § 1262 Abs. 5 RVO |
BVerfGE 17, 38-62 | Urteil vom 24. Juli 1963 | 1 BvL 101/58 | Teilweise Verfassungswidrigkeit der erschwerenden Voraussetzungen der Witwerrente gegenüber der Witwenrente in § 43 BVersG a. F.; Verfassungswidrigkeit der Erschwerungen der Waisenrente für Kinder verheirateter Frauen in § 45 Abs. 5 Satz 1 BVersG a. F. |
BVerfGE 17, 62-67 | Beschluss vom 24. Juli 1963 | 1 BvL 10/63 | Vereinbarkeit der erschwerenden Voraussetzungen der Witwerrente gegenüber der Witwenrente in § 43 Satz 1 BVersG n. F. mit Art. 3 Abs. 2 und 3 GG; Verfassungswidrigkeit der Erschwerungen der Waisenrente für Kinder verheirateter Frauen in § 45 Abs. 1 Halbsatz 2 BVersG n. F. |
BVerfGE 17, 67-86 | Beschluss vom 24. Juli 1963 | 1 BvR 425/58, 1 BvR 786/58, 1 BvR 787/58 | Ablauf der Jahresfrist - zur Verfassungsbeschwerde an einem Sonntag. - Kein unmittelbares Betroffensein eines Bürgers durch Art. 135 a GG. - Ausschließliche Regelung der "Umsiedler"-Schäden durch LAG |
BVerfGE 17, 86-99 | Urteil vom 24. Juli 1963 | 1 BvR 103/60 | Weiterführung einer Verfassungsbeschwerde durch Erben; Fristbeginn für Verfassungsbeschwerde bei unzulässigem Rechtsmittel. - Unterhaltsleistungen durch Ehefrau i. S. des § 43 BVersG a. F. durch Haushaltsarbeit und Mitarbeit im gemeinsamen Gewerbebetrieb. - Rechtliches Gehör bei Verwertung eines ärztlichen Gutachtens |
BVerfGE 17, 99-108 | Beschluss vom 25. Juli 1963 | 1 BvR 79/57 | Vereinbarkeit des § 1758 Abs. 1 Satz 2 BGB a. F. mit Art. 3 Abs. 2 und 3 GG bei Scheidung der Ehe vor Inkrafttreten des Grundgesetzes |
BVerfGE 17, 108-120 | Beschluss vom 25. Juli 1963 | 1 BvR 542/62 | Hirnelektrische Untersuchung und Pneumoenzephalographie auf Grund § 81 a StPO; Bedeutung des Übermaßverbotes für die Gestaltung des Strafverfahrens |
BVerfGE 17, 120-122 | Beschluss vom 1. Oktober 1963 | 1 BvR 415/63 | Keine einstweilige Anordnung, wenn erstrebtes Ziel durch Anrufung der ordentlichen Gerichte erreicht werden kann |
BVerfGE 17, 122-135 | Beschluss vom 8. Oktober 1963 | 2 BvR 108/62 | Zulässigkeit einer gesetzlichen Differenzierung (Art. 3 GG) nur im Hinblick auf den zu regelnden konkreten Sachverhalt (Wiedergutmachung für Angehörige des öffentlichen Dienstes) |
BVerfGE 17, 135-139 | Beschluss vom 15. Oktober 1963 | 1 BvL 29/56 | Gebot der genauen Tatsachenfeststellung bei einer Vorlage nach Art. 100 Abs. 1 GG |
BVerfGE 17, 139-145 | Beschluss vom 15. Oktober 1963 | 2 BvR 563/62 | Anspruch auf rechtliches Gehör im Verfahren nach § 42 f StGB |
BVerfGE 17, 145-147 | Beschluss vom 15. Oktober 1963 | 2 BvR 353/63 | Belastung aus Fortführung eines Disziplinarverfahrens gegen einen Richter bildet keinen schweren Nachteil im Sinne von § 32 Abs. 1 BVerfGG |
BVerfGE 17, 148-155 | Beschluss vom 29. Oktober 1963 | 1 BvL 15/58 | Verfassungswidrigkeit von § 32 Abs. 4 Nr. 6 BVersG 1956 (keine Ausgleichsrente für nach Anerkennung der Beschädigung erzeugte uneheliche Kinder) |
BVerfGE 17, 155-168 | Beschluss vom 30. Oktober 1963 | 2 BvL 7/61, 2 BvL 2/63, 2 BvL 9/63 | Politische Parteien sind keine Vereinigungen im Sinne des § 129 StGB (verfassungskonforme Auslegung) |
BVerfGE 17, 168-172 | Beschluss vom 26. November 1963 | 1 BvR 59/60 | Das in § 1355 Satz 1 BGB mitenthaltene Gebot der Führung eines einheitlichen Ehe- und Familiennamens verstößt nicht gegen das Grundgesetz |
BVerfGE 17, 172-188 | Beschluss vom 26. November 1963 | 2 BvL 12/62 | Zulässigkeit einer Vorlage an BVerfG nach vorheriger Vorlage an Landesverfassungsgericht. - Verpflichtung einer Gemeinde zur Übernahme bisheriger Landesbediensteter bei gleichzeitiger Übernahme der von diesen wahrgenommenen Aufgaben |
BVerfGE 17, 188-190 | Beschluss vom 26. November 1963 | 2 BvR 677/62 | Verletzung des rechtlichen Gehörs (Auferlegung der Kosten einer Privatklage im Beschwerdeverfahren ohne vorherige Mitteilung der Beschwerdebegründung; § 308 Abs. 1 StPO) |
BVerfGE 17, 191-193 | Beschluss vom 26. November 1963 | 2 BvR 301/63 | Verletzung des rechtlichen Gehörs (Entscheidung durch Truppendienstgericht über Disziplinarstrafe ohne Berücksichtigung der angekündigten Beschwerdebegründung) |
BVerfGE 17, 194-197 | Beschluss vom 10. Dezember 1963 | 2 BvR 647/62 | Verletzung des rechtlichen Gehörs (Verwertung eines dem Privatkläger nicht zugänglichen Schriftsatzes im Privatklageverfahren) |
BVerfGE 17, 197-199 | Beschluss vom 18. Dezember 1963 | 2 BvR 253/63 | Verletzung des rechtlichen Gehörs (Eröffnung des Hauptverfahrens durch Beschwerdegericht ohne Mitteilung der Beschwerdeschrift eines Nebenklägers an den Beschuldigten; § 308 Abs. 1 StPO) |
BVerfGE 17, 199-207 | Beschluss vom 4. Februar 1964 | 1 BvR 463/62 | Keine Verfassungswidrigkeit des § 3 a NamensänderungsG, soweit frühere Österreicher hierdurch nicht begünstigt sind |
BVerfGE 17, 208-210 | Beschluss vom 4. Februar 1964 | 2 BvL 26/63 | Unzulässigkeit einer Vorlage nach Art. 100 Abs. 1 GG (kein Gesetz) |
BVerfGE 17, 210-224 | Beschluss vom 12. Februar 1964 | 1 BvL 12/62 | Anwendung der Art. 3 Abs. 1 und 6 Abs. 1 GG auf freiwillige Leistungen des Staates (Höchstbetrag der Wohnungsbauprämie bei Ehegatten) |
BVerfGE 17, 224-231 | Beschluss vom 12. Februar 1964 | 1 BvR 253/63 | Zum Begriff des Vertriebenen deutscher Volkszugehörigkeit |
BVerfGE 17, 232-252 | Beschluss vom 13. Februar 1964 | 1 BvL 17/61, 1 BvR 494/60, 1 BvR 128/61 | Vereinbarkeit des Verbots des Mehrbetriebs von Apotheken mit Art. 12 Abs. 1 GG. Zulässigkeit der Beschränkung des Hausrechts nach Art. 13 Abs. 3 GG durch Ausübung der Apothekenaufsicht |
BVerfGE 17, 252-262 | Beschluss vom 25. Februar 1964 | 2 BvR 411/61 | Praktischer Ausschluß eines Richters von seiner richterlichen Tätigkeit durch die Geschäftsverteilung als Verstoß gegen Art. 97 Abs. 2 Satz 1 GG |
BVerfGE 17, 262-265 | Beschluss vom 25. Februar 1964 | 2 BvR 215/63 | Verletzung des rechtlichen Gehörs (Aufhebung eines Einstellungsbeschlusses durch Beschwerdegericht ohne Mitteilung der Beschwerdeschrift an Beschuldigten; § 308 Abs. 1 StPO) |
BVerfGE 17, 265-269 | Beschluss vom 25. Februar 1964 | 2 BvR 363/63 | Verletzung des rechtlichen Gehörs (Verstoß gegen § 91 a Abs. 2 Satz 2 ZPO) |
BVerfGE 17, 269-280 | Urteil vom 4. März 1964 | 1 BvR 371/61, 1 BvR 373/61 | Verbot des Aufsuchens von Tierarzneimittelbestellungen in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben als Verstoß gegen Art. 12 Abs. 1 GG |
BVerfGE 17, 280-286 | Beschluss vom 11. März 1964 | 1 BvL 4/63 | Verfassungsmäßigkeit der Erstreckung des Unterhaltsanspruchs des unehelichen Kindes auf das 17. und 18. Lebensjahr |
BVerfGE 17, 287-294 | Beschluss vom 17. März 1964 | 2 BvO 1/60 | Keine Fortgeltung von § 14 Abs. 4 des Hebammengesetzes als Bundesrecht; Auslegung von Art. 74 Nr. 19 GG |
BVerfGE 17, 294-302 | Beschluss vom 24. März 1964 | 2 BvR 42/63, 2 BvR 83/63, 2 BvR 89/63 | Gesetzlicher Richter nach Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG ist auch der im Einzelfall zur Entscheidung berufene Richter |
BVerfGE 17, 302-306 | Beschluss vom 7. April 1964 | 1 BvR 350/62 | Zur Auswirkung des Grundrechts der Glaubensfreiheit auf den Begriff der schweren Eheverfehlung |
BVerfGE 17, 306-319 | Beschluss vom 7. April 1964 | 1 BvL 12/63 | Anforderung an rechtsstaatliche Gesetzesgestaltung. Mitfahrerzentrale |
BVerfGE 17, 319-336 | Beschluss vom 14. April 1964 | 2 BvR 69/62 | Verfassungsmäßigkeit der Sonderregelung im Bayerischen Gesetz über die Personalvertretung für die Bereitschaftspolizei |
BVerfGE 17, 337-355 | Beschluss vom 21. April 1964 | 2 BvR 203/62, 2 BvR 206/62, 2 BvR 219/62, 2 BvR 221/62 | Verfassungsmäßigkeit der Anrechnung eines Rentenanteils auf die Versorgungsbezüge eines Beamten (§115 BBG) |
BVerfGE 17, 356-364 | Beschluss vom 22. April 1964 | 2 BvR 190/62 | Verletzung des rechtlichen Gehörs durch Nichtanhörung des Beschuldigten im Klageerzwingungsverfahren (§§ 172 ff. StPO) |
BVerfGE 17, 364-371 | Beschluss vom 5. Mai 1964 | 1 BvR 365/60 | Beginn der Frist des § 93 Abs. 2 BVerfGG bei (deklaratorischer) Bekanntmachung des Wortlauts einer geänderten Verordnung. Erneute Aufnahme einer Verordnung in den Willen des Gesetzgebers setzt keine neue Beschwerdefrist in Lauf |
BVerfGE 17, 371-381 | Beschluss vom 5. Mai 1964 | 1 BvL 8/62 | Verfassungsmäßigkeit der Beschränkung der Notarstellen entsprechend den Erfordernissen der Rechtspflege |
BVerfGE 17, 381-389 | Beschluss vom 5. Mai 1964 | 1 BvR 416/61, 1 BvR 106/62 | Verfassungsmäßigkeit der Beibehaltung verschiedener Notariatsformen innerhalb eines Landes |
Band 16
Entscheidungen
BVerfGE 16, 1-3 | Beschluss vom 26. März 1963 | 1 BvR 451/62 | Der Beschwerdeführer muß eine statthafte und nicht offenbar aussichtslose Zulassungsbeschwerde (§ 132 Abs. 3 VwGO) einlegen, um den Rechtsweg zu erschöpfen (§ 90 Abs. 2 BVerfGG) |
BVerfGE 16, 4-6 | Beschluss vom 2. April 1963 | 2 BvC 2/62 | Wird in einem Verfahren nach Art. 21 Abs. 2 GG eine politische Partei für verfassungswidrig erklärt, so verliert auch die später gegründete Ersatzorganisation das Privileg aus dieser Bestimmung |
BVerfGE 16, 6-25 | Beschluss vom 2. April 1963 | 2 BvL 22/60 | Mit dem "Ausgeben" des Gesetzblattes wird die Äußerung des Verkündungswillens unwiderruflich; in diesem Augenblick (Art. 122, 123 GG) ist das Gesetz "verkündet". - Die Länder müssen die ihnen für die gesetzliche Regelung vorbehaltenen Materien nicht einheitlich ordnen (Art. 3 GG). - § 8 Satz 2 der Notarordnung für Rheinland-Pfalz (vom 3. September 1949, GVBl. S. 391) war mit dem Grundgesetz vereinbar |
BVerfGE 16, 25-27 | Beschluss vom 23. April 1963 | 1 BvR 530/62 | Ein Steuerpflichtiger gewinnt durch einen gegen ein Konkurrenzunternehmen gerichteten Steuerbescheid keine so besondere Beziehung zu diesem Sachverhalt, daß er Verfassungsbeschwerde erheben könnte (BVerfGG § 90; GG Art. 3 Abs. 1) |
BVerfGE 16, 27-64 | Beschluss vom 30. April 1963 | 2 BvM 1/62 | Eine Regel des Völkerrechts, die inländische Gerichtsbarkeit für Klagen gegen einen ausländischen Staat in bezug auf seine nicht-hoheitliche Betätigung ausschließt, ist nicht Bestandteil des Bundesrechts (GG Art. 25). - Maßgebend für die Unterscheidung zwischen hoheitlicher und nicht-hoheitlicher Staatstätigkeit ist die Natur der staatlichen Handlung; die Qualifikation ist grundsätzlich nach nationalem Recht vorzunehmen |
BVerfGE 16, 64-79 | Beschluss vom 7. Mai 1963 | 2 BvL 8/61, 2 BvL 10/61 | Art. 70 Abs. 1 GG gilt als Grundregel der bundesstaatlichen Verfassung für jede Art von Gesetzgebung, also auch für das Gebiet des Steuerrechts. Die Länder können daher solche Steuern erfinden und regeln, die nicht durch Art. 105 GG der ausschließlichen oder konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz des Bundes zugewiesen sind (Einwohnersteuerordnung vom 4. September 1951, RegBl. Württemberg-Hohenzollern S. 103; GG Art. 30, 70 i. V. m. Art. 105) |
BVerfGE 16, 80-82 | Beschluss vom 7. Mai 1963 | 1 BvL 33/62 | Unzulässige Gerichtsvorlage, weil die Entscheidung nicht von der Gültigkeit des vom vorlegenden Gericht als verfassungswidrig bezeichneten Gesetzes abhängt. - Unwandelbarkeit des Güterrechtsstatuts (EGBGB Art. 15 Abs. 2) |
BVerfGE 16, 82-89 | Beschluss vom 7. Mai 1963 | 2 BvL 8/63 | Gegenstand einer Vorlage an das Bundesverfassungsgericht können nicht die Folgen sein, die sich aus der vom vorlegenden Gericht nur für möglich gehaltenen Verfassungswidrigkeit einer Bestimmung ergeben. Führt der Irrtum des Gesetzgebers zur Verfassungswidrigkeit des Gesetzes? (BVerfGG §§ 80 Abs. 2, 86 Abs. 2). - Beschränkt sich eine Meinungsverschiedenheit schlechthin auf die Frage der Geltung des Gesetzes, so kommt ein Verfahren nach Art. 126 GG, § 86 Abs. 2 BVerfGG nicht in Betracht |
BVerfGE 16, 89-94 | Beschluss vom 7. Mai 1963 | 2 BvR 141/60 | Das Bundesverfassungsgericht kann, bevor nicht der Verwaltungsrechtsweg erschöpft ist, nicht zu der Frage Stellung nehmen, ob ein Grundrecht des Beschwerdeführers dadurch verletzt wird, daß die Vernichtung erkennungsdienstlicher Unterlagen (StPO § 81 b) abgelehnt wird (BVerfGG § 90; BVerwGE 2, 302 einerseits, 11, 181 f. anderseits) |
BVerfGE 16, 94-118 | Beschluss vom 7. Mai 1963 | 2 BvR 481/60 | Die völlige Entziehung des vor dem Zusammenbruch 1945 rechtswirksam entstandenen Versorgungsanspruchs eines Berufssoldaten durch G 131 § 53 (i. d. F. vom 1. September 1953 - BGBl. I S. 1288) verstieß gegen Art. 14 GG |
BVerfGE 16, 119-124 | Beschluss vom 14. Mai 1963 | 2 BvR 516/62 | Zur Benachrichtigungspflicht nach Art. 104 Abs. 4 GG. - Zum Rechtsschutzinteresse, nachdem der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt worden ist (BVerfGG § 90). - Feststellung nach § 95 Abs. 1 Satz 1 BVerfGG, wenn die Verletzung den sachlichen Inhalt der angefochtenen Entscheidung nicht berührt |
BVerfGE 16, 124-128 | Beschluss vom 15. Mai 1963 | 2 BvR 106/63 | Der Rechtsweg ist nicht erschöpft, wenn ein Verfahrensmangel im Instanzenzug deshalb nicht nachgeprüft werden konnte, weil er nicht oder nicht in ordentlicher Form gerügt war (BVerfGG § 90 Abs. 2 Satz 1) |
BVerfGE 16, 128-130 | Beschluss vom 15. Mai 1963 | 2 BvR 194/63 | Verwerfung einer Verfassungsbeschwerde als offensichtlich unzulässig, weil Entscheidungen und Maßnahmen, die sich unmittelbar auf das Wahlverfahren beziehen, nur mit den in den Wahlvorschriften vorgesehenen Rechtsbehelfen und im Wahlprüfungsverfahren angegriffen werden können (BVerfGG § 90; nds. Landeswahlgesetz i. d. F. vom 30. Januar 1963, GVBl. S. 9, § 48 Satz 2; Bundeswahlgesetz § 50) |
BVerfGE 16, 130-144 | Beschluss vom 22. Mai 1963 | 2 BvC 3/62 | Der Bundesgesetzgeber ist gehalten, noch während der laufenden Legislaturperiode die Wahlkreiseinteilung zu ändern (Grundsatz der Wahlrechtsgleichheit; Bundeswahlgesetz i. d. F. vom 23. Dezember 1956, BGBl. I S. 1011, § 3 Abs 3 Satz 2 i. V. m. § 2 Abs. 2) |
BVerfGE 16, 145-146 | Beschluss vom 22. Mai 1963 | 2 BvC 5/62 | Parallelverfahren zu Nr. 14 |
BVerfGE 16, 147-188 | Urteil vom 22. Mai 1963 | 1 BvR 78/56 | Die Sonderbesteuerung des Werkfernverkehrs auf Grund des Verkehrsfinanzgesetzes 1955 ist - zur Zeit - nicht verfassungswidrig (GG Art. 3, 12). - Wirtschaftspolitische Lenkung durch ein Steuergesetz bedeutet nicht Formmißbrauch |
BVerfGE 16, 188-190 | Beschluss vom 28. Mai 1963 | 2 BvL 5/63 | Ruft ein Gericht auf bloße Zweifel hin das Bundesverfassungsgericht an, so ist die Vorlage als unzulässig zu verwerfen (GG Art. 100 Abs. 1) |
BVerfGE 16, 190-191 | Beschluss vom 28. Mai 1963 | 1 BvR 41/63 | Zur Einlegung einer Verfassungsbeschwerde durch einen Dritten (BVerfGG § 90 i. V. m. §§ 23, 22) |
BVerfGE 16, 191-194 | Beschluss vom 29. Mai 1963 | 2 BvR 161/63 | § 142 StGB ist mit dem Grundgesetz vereinbar |
BVerfGE 16, 194-203 | Beschluss vom10. Juni 1963 | 1 BvR 790/58 | In einer Bagatellsache ist eine Liquorentnahme gegen den Willen des Beschuldigten (StPO § 81 a) nicht gerechtfertigt (GG Art. 2 Abs. 2; Übermaßverbot) |
BVerfGE 16, 203-211 | Beschluss vom 10. Juni 1963 | 1 BvR 345/61 | Aus dem Grunderwerbsteuergesetz (vom 29. März 1940, RGBl. I S. 585) ist § 1 Abs. 3 Nr. 1 nichtig, soweit er der Vereinigung aller Anteile der Gesellschaft in der Hand des Alleingesellschafters die Vereinigung "in der Hand des Erwerbers und seines Ehegatten oder seiner Kinder" gleichstellt (GG Art. 6 Abs. 1 ; Steueranpassungsgesetz § 6) |
BVerfGE 16, 211-213 | Beschluss vom 11. Juni 1963 | 2 BvR 394/62 | Aufhebung und Zurückverweisung eines Beschlusses, weil nicht ausgeschlossen werden kann, daß die Verurteilung auf einer für nichtig erklärten Bestimmung beruht (GG Art. 103 Abs. 2, 104 Abs. 1 Satz 1; StVO § 49) |
BVerfGE 16, 214-220 | Beschluss vom 11. Juni 1963 | 1 BvR 156/63 | Will ein Gericht einen als Zeugen benannten Rechtsanwalt als Verteidiger ausschließen, so muß es die Umstände des konkreten Falles abwägen (GG Art. 12 Abs. 1) |
BVerfGE 16, 220-229 | Beschluss vom 24. Juni 1963 | 2 BvQ 1/63 | Abgelehnt wird der Antrag von Aku-Aktionären, im Verfahren der einstweiligen Anordnung die Verkündung eines Gesetzes zum deutsch-niederländischen Finanzvertrag und die Ratifikation des Zusatzabkommens oder den Austausch der Ratifikationsurkunden bis zur Entscheidung über eine Verfassungsbeschwerde auszusetzen |
BVerfGE 16, 230-231 | Beschluss vom 27. Juni 1963 | 2 BvL 12/63 | Unzulässig ist eine Vorlage zur Überprüfung von § 2 der Verordnung gegen Bestechung und Geheimnisverrat nichtbeamteter Personen (i. d. F. vom 22. Mai 1943, RGBl. I S. 351), weil die Verordnung vor dem Inkrafttreten des Grundgesetzes verkündet worden ist (GG Art. 100 Abs. 1) |
BVerfGE 16, 231-236 | Beschluss vom 27. Juni 1963 | 2 BvR 687/62 | § 27 Abs. 4 KgfEG (i. d. F. vom 8. Dezember 1956, BGBl. I S. 908) verstößt auch insoweit gegen Art. 3 Abs. 1 GG, als er die Erstattung der im Beschwerdeverfahren für die Zuziehung eines Bevollmächtigten entstandenen Gebühren und Auslagen ausschließt |
BVerfGE 16, 236-239 | Beschluss vom 2. Juli 1963 | 1 BvQ 1/62 | Der Vorprüfungsausschuß nach § 91 a BVerfGG kann auch selbständige Anträge auf Erlaß einer einstweiligen Anordnung vorprüfen (BVerfGG § 32) |
BVerfGE 16, 239-241 | Beschluss vom 2. Juli 1963 | 1 BvR 947/58 | Eine richterliche Anweisung an den Gerichtsvollzieher, nach dem Achten Buch der ZPO zu vollstrecken, deckt diejenigen Maßnahmen, die in ihrem Verlaufe normalerweise einzutreten pflegen; dazu gehört die Durchsuchung der Wohnung des Schuldners (Gewaltenteilung, GG Art. 13; ZPO § 758) |
BVerfGE 16, 241-243 | Beschluss vom 8. Juli 1963 | 1 BvR 319/60 | Aufhebung eines Einkommensteuerbescheids und der nachfolgenden Entscheidungen wegen Verletzung von Art. 6 Abs. 1 GG (im Anschluß an BVerfGE 13, 290 und 318) |
BVerfGE 16, 243-246 | Beschluss vom 8. Juli 1963 | 1 BvR 54/61 | Parallelentscheidung zu Nr. 29 |
BVerfGE 16, 246-253 | Beschluss vom 9. Juli 1963 | 1 BvL 15/60 | StVG § 6 a Abs. 2 Satz 1 erste Alternative (i. d. F. vom 16. Juli 1957, BGBl. I S. 710) ist bei verfassungskonformer Auslegung mit dem Grundgesetz vereinbar (GG Art. 3 Abs. 1) |
BVerfGE 16, 254-276 | Beschluss vom 9. Juli 1963 | 2 BvL 5/61, 2 BvL 6/61 | Die Anwendung von § 7 G 131 auf Versorgungsverhältnisse, die ihre Grundlage in einem unter ns. Herrschaft begründeten Beamtenverhältnis haben, ist verfassungsrechtlich unbedenklich (hessische Angleichungsgesetze vom 18. März 1952 und 10. November 1954, GVBl. S. 80 bzw. S. 223) |
BVerfGE 16, 276-283 | Beschluss vom 9. Juli 1963 | 2 BvM 1/63 | Unzulässig ist die Vorlage nach Art. 100 Abs. 2 GG, weil dem Vorlagebeschluß nicht mit der von §§ 84, 80 Abs. 2 BVerfGG geforderten Deutlichkeit entnommen werden kann, inwiefern die Entscheidung des vorlegenden Gerichts davon abhängt, ob eine allgemeine Regel des Völkerrechts Bestandteil des Bundesrechts ist (Heranziehung von ausländischen Staatsangehörigen zur Hypothekengewinnabgabe) |
BVerfGE 16, 283-286 | Beschluss vom 15. Juli 1963 | 2 BvR 6/63 | Aufhebung und Zurückverweisung einer im Wertfestsetzungsverfahren ergangenen Entscheidung (ZVG § 74 a Abs. 5), weil ein vom Gericht eingeholtes Sachverständigengutachten über den Wert von Grundstücken des Beschwerdeführers diesem nicht mitgeteilt worden war (GG Art. 103 Abs. 1). Eine Beschwer liegt darin, daß das Landgericht in der Entscheidungsformel mehrere Grundstücke, übereinstimmend mit dem nicht mitgeteilten Gutachten, niedriger bewertet hat als das Amtsgericht (ZVG § 63 Abs. 1) |
BVerfGE 16, 286-304 | Beschluss vom 23. Juli 1963 | 1 BvL 1/61, 1 BvL 4/61 | § 368 a Abs. 8 Satz 1 RVO ist insoweit mit Art. 12 Abs. 1 GG vereinbar, als er die Beteiligung der Chefärzte auf den Fall der Notwendigkeit beschränkt. Die Beschränkung ist auch unter dem Gesichtspunkt der freien Arztwahl der Versicherten vertretbar (GG Art. 2 Abs. 1, Sozialstaatsprinzip) |
BVerfGE 16, 305-306 | Beschluss vom 23. Juli 1963 | 1 BvL 6/61 | Ein Landessozialgericht kann die Anrufung des Bundesverfassungsgerichts gemäß Art. 100 Abs. 1 GG nur in seiner vollen Besetzung (einschließlich der Landessozialrichter) beschließen (SGG § 33) |
BVerfGE 16, 306-329 | Beschluss vom 23. Juli 1963 | 2 BvL 11/61 | Wegen der Gleichartigkeit der Umsatzsteuer des Bundes verstößt § 2 Abs. 1 Buchst. b i.V. m. Abs. 2 Buchst. b des hessischen Gesetzes über die Getränke- und Speiseeissteuer (vom 6. Dezember 1951, GVBl. S. 127) gegen Art. 105 Abs. 2 Nr. 1 i. V. m. Art. 72 Abs. 1 GG |
BVerfGE 16, 329-332 | Beschluss vom 23. Juli 1963 | 2 BvO 1/63 | Beschränkt sich eine Meinungsverschiedenheit auf die Frage, ob ein vorkonstitutionelles Gesetz schlechthin fortgilt, so kommt ein Verfahren nach Art. 126 GG i. V. m. § 86 Abs. 2 BVerfGG nicht in Betracht (Münzgesetz - vom 30. August 1924, RGBl. II S. 254 - § 14 Abs. 3) |
BVerfGE 16, 332-343 | Beschluss vom 23. Juli 1963 | 1 BvR 265/62 | Der Verordnunggeber war nicht verpflichtet, die Renten aus § 93 BEG gleichzeitig mit denen aus § 81 BEG zu erhöhen (GG Art. 3 Abs. 1; BVerfGG § 25 Abs. 3) |
BVerfGE 16, 343-348 | Urteil vom 24. Juli 1963 | 1 BvL 23/58, 1 BvL 24/58 | Unzulässig ist eine Vorlage, die eine vorkonstitutionelle, wenn auch vom Gesetzgeber des Grundgesetzes unter ihrer Aufhebung neu gesetzte, inhaltsgleiche Norm betrifft (GG Art. 100 Abs. 1; AVG § 28 Abs. 3 a. F. und § 41 n. F., RVO § 1256 a. F. und § 1264 n. F.) |
Band 15
Entscheidungen
BVerfGE 15, 1-25 | Beschluss vom 30. Oktober 1962 | 2 BvF 2/60, 2 BvF 1/61, 2 BvF 2/61, 2 BvF 3/61 | Die Gesetzgebungszuständigkeit des Bundes für die "Seewasserstraßen und die dem allgemeinen Verkehr dienenden Binnenwasserstraßen" (GG Art. 74 Nr. 21) rechtfertigt nur Regelungen, die sich auf die Wasserstraßen als Verkehrswege beziehen. - Das Gesetz zur Reinhaltung der Bundeswasserstraßen (vom 17. August 1960, BGBl. II S. 2125) ist mit Art. 70 GG unvereinbar und daher nichtig |
BVerfGE 15, 25-43 | Beschluss vom 30. Oktober 1962 | 2 BvM 1/60 | Eine Regel des Völkerrechts, nach der die inländische Gerichtsbarkeit für Klagen gegen einen ausländischen Staat in bezug auf sein Gesandtschaftsgrundstück jedenfalls ausgeschlossen ist, ist nicht Bestandteil des Bundesrechts. - Für Klagen gegen einen ausländischen Staat auf Bewilligung der Berichtigung des Grundbuches hinsichtlich des Eigentums an seinem Gesandtschaftsgrundstück ist die deutsche Gerichtsbarkeit nicht durch eine allgemeine Regel des Völkerrechts (GG Art. 25) ausgeschlossen. - Zulässigkeit von Vorlagen nach Art. 100 Abs. 2 GG |
BVerfGE 15, 43-46 | Beschluss vom 30. Oktober 1962 | 2 BvR 450/62 | Aufhebung einer Gerichtsentscheidung und Zurückverweisung (an ein anderes Gericht) wegen Verletzung von Art. 103 Abs. 1 GG |
BVerfGE 15, 46-77 | Beschluss vom 6. November 1962 | 2 BvR 151/60 | Aufhebung eines Urteils, weil die Rechtsetzungsorgane es unterlassen haben, den "von Rohdich'schen Legatenfonds" in die Anlage A zu § 2 des G 131 aufzunehmen (GG Art. 3 Abs. 1). - "Stiftung des öffentlichen Rechts" |
BVerfGE 15, 77-80 | Urteil vom 9. November 1962 | 1 BvR 586/62 | Der Antrag des "Spiegel"-Verlags, wegen der Art und Weise, wie ein Durchsuchungsbefehl vollstreckt wird, eine einstweilige Anordnung zu erlassen, wird abgelehnt. - Abwägung zwischen den Erfordernissen einer freien Presse und denen der Strafrechtspflege. - Grundsätzliche Rechtsprobleme können nicht im Verfahren der einstweiligen Anordnung entschieden werden (GG Art. 5; BVerfGG § 32; StPO § 53 Abs. 1 Nr. 5, § 97 Abs. 5) |
BVerfGE 15, 80-104 | Beschluss vom 13. November 1962 | 2 BvL 4/60 | Der Ausschluß der Gehaltsansprüche der kriegsgefangenen Beamten durch das G 131 ist mit dem GG vereinbar (GG Art. 3 Abs. 1, 33 Abs. 5; nordrh.-westf. Gesetz über die Bezüge der kriegsgefangenen Beamten - vom 15. Dezember 1952, GVBl. S. 427). - Eine nach Art. 100 Abs. 1 GG erstrebte Prüfung eines Landgesetzes kann die Prüfung eines Bundesgesetzes notwendig machen |
BVerfGE 15, 105-121 | Beschluss vom 13. November 1962 | 2 BvL 5/60 | Nichtanwendung einer Verfolgungsverjährungsvorschrift auf das spezielle Ausleseverfahren des § 9 Abs. 1 Satz 1 G 131 (GG Art. 3 Abs. 1; nordrh.-westf. ÄAG vom 15. Dezember 1952, GVBl. S. 423, zu G 131). - Die Rechtsansicht des vorlegenden Gerichts kann auch dann haltbar sein, wenn sie im Widerspruch zur Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts steht (GG Art. 100 Abs. 1; BVerfGG § 31 i.V. m. § 80 Abs. 2) |
BVerfGE 15, 121-126 | Beschluss vom 14. November 1962 | 1 BvL 18/61 | Eine Vorlage nach Art. 100 Abs. 1 Satz 1 GG ist unzulässig, wenn es auf die zur Prüfung gestellte Vorschrift nicht ankommt (BVerfGG § 80 Abs. 2 Satz 1). - Das Bundesverfassungsgericht darf nicht dadurch in die Gestaltungsfreiheit des Gesetzgebers eingreifen, daß es eine begünstigende Regelung auf einen vom Gesetz ausgeschlossenen Personenkreis ausdehnt (Gesetz über eine Altershilfe für Landwirte - vom 27. Juli 1957, BGBl. I S. 1063 - § 25 Abs. 1). Ein solcher Eingriff liegt nicht vor, wenn für die Herstellung der Gleichheit nur eine Regelung möglich ist |
BVerfGE 15, 126-152 | Urteil vom 14. November 1962 | 1 BvR 987/58 | Zurückweisung einer Verfassungsbeschwerde gegen das Allgemeine Kriegsfolgengesetz (vom 5. November 1957 - BGBl. I S. 1747). - Die Regelungsbefugnis aus Art. 134 Abs. 4 GG umfaßt die Regelung der Passiven des Deutschen Reiches |
BVerfGE 15, 153-165 | Beschluss vom 27. November 1962 | 2 BvL 13/61 | § 6 Abs. 2 des Umsatzsteuergesetzes (i.d.F. des Gesetzes vom 14. November 1951, BGBl. I S. 885) und § 18 Abs. 1 Nr. 1 dieses Gesetzes, soweit er die Bundesregierung zum Erlaß von Rechtsverordnungen ermächtigt, waren mit Art. 80 Abs. 1 Satz 2 GG nicht vereinbar und deshalb nichtig |
BVerfGE 15, 165-167 | Beschluss vom 29. November 1962 | 2 BvR 587/62 | Der Gesetzgeber ist nicht von Verfassungs wegen verpflichtet, die Briefwahl einzuführen (GG Art. 3; hess. Landtagswahlgesetz - i.d.F. vom 12. Juli 1962, GVBl. S. 343 - § 13 |
BVerfGE 15, 167-211 | Beschluss vom 11. Dezember 1962 | 2 BvL 2/60, 2 BvL 3/60, 2 BvL 21/60, u.a. | Zur Bedeutung des dem Bundesgesetzgeber in Art. 131 GG erteilten Gesetzgebungsauftrags für die bundesstaatliche Kompetenzverteilung (GG Art. 70 ff.). - Für die Frage, wie Staatszusammenbrüche im Bereich des Beamtenrechts zu liquidieren sind, gibt es keine hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums (GG Art. 33 Abs. 5). - Die Änderung eines leistungsgewährenden Gesetzes kann sich nur auf solche Einzelmaßnahmen auswirken, die nach Verkündung des Änderungsgesetzes getroffen worden sind (Rechtsstaatsprinzip). - Teilnichtigerklärung von § 2 Abs. 2 Satz 3 i. V. m. § 18 des nordrh.-westf. ÄAG (vom 15. Dezember 1952 GVBl. S. 423) zu G 131 |
BVerfGE 15, 211-213 | Beschluss vom 18. Dezember 1962 | 1 BvL 11/62 | "Vorlagereife". Eine Vorlage nach Art. 100 Abs. 1 GG ist unzulässig, solange sich das Gericht nach dem Stand seines Verfahrens über die Entscheidungserheblichkeit der Norm noch kein Urteil hat bilden können (BVerfGG § 80 Abs. 2 Satz 1), wie etwa im Falle der Ungewissen Erwartung, daß der Beklagte einem Klagebegehren nicht entgegentreten werde (ZPO §§ 138 Abs. 3, 331, 333) |
BVerfGE 15, 214-219 | Beschluss vom 18. Dezember 1962 | 2 BvR 396/62 | Eine Prozeßpartei darf sich auch nach Erledigung der Hauptsache (für die isolierte Kostenentscheidung) darauf verlassen, daß eine gutachtliche Stellungnahme, von deren Einholung sie Kenntnis hatte, ihr nach Eingang jedenfalls dann bekanntgegeben wird, wenn das Gericht die Stellungnahme für die Entscheidung verwerten möchte (GG Art. 103 Abs. 1) |
BVerfGE 15, 219-223 | Beschluss vom 18. Dezember 1962 | 2 BvR 569/62 | Verwerfung einer Verfassungsbeschwerde, nachdem das Bundesverfassungsgericht die Zwangsvollstreckung aus einem Zuschlagsbeschluß zunächst eingestellt hatte (BVerfGG § 32) |
BVerfGE 15, 223-226 | Beschluss vom 18. Dezember 1962 | 1 BvR 665/62 | Die Vollstreckung einer gegen einen Verlagsbuchhalter zur Erzwingung eines Zeugnisses angeordnete Haft wird bis zur Entscheidung über die Verfassungsbeschwerde ausgesetzt, weil die Abwägung zwischen den Interessen der Strafverfolgung und denen der Pressefreiheit im Vorprozeß nicht erörtert worden ist (GG Art. 5 Abs. 1 Satz 2; BVerfGG § 32; StPO §§ 53, 55) |
BVerfGE 15, 226-235 | Beschluss vom 19. Dezember 1962 | 1 BvR 163/56 | Aufhebung eines Beschlusses, durch den ein Rechtsanwalt als Verteidiger ausgeschlossen worden ist, obwohl dieser Verteidiger seiner Verteidigerstellung zuwidergehandelt hat (GG Art. 12 Abs. 1; Verbot des Übermaßes). - Vorkonstitutionelles Gewohnheitsrecht kann die Berufsausübung im Sinne des Art. 12 Abs. 1 Satz 2 GG wirksam regeln. - Erweiternde Auslegung von Gewohnheitsrecht kann einen neuen Eingriffstatbestand schaffen |
BVerfGE 15, 235-244 | Beschluss vom 19. Dezember 1962 | 1 BvR 541/57 | Die Pflichtzugehörigkeit zu den Industrie- und Handelskammern nach dem Gesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (vom 18. Dezember 1956, BGBl. I S. 920) ist mit dem Grundgesetz vereinbar (GG Art. 9 Abs. 1, 12 Abs. 1; Beschränkung der wirtschaftlichen Handlungsfreiheit, ohne gegen Art. 2 Abs. 1 GG zu verstoßen) |
BVerfGE 15, 245-249 | Beschluss vom 20. Dezember 1962 | 2 BvR 612/62 | Änderung einer Geschäftsverteilung, um Gerichtsassessoren auszubilden (GG Art. 101 Abs.1 Satz 2; GVG § 63 Abs. 2) |
BVerfGE 15, 249-256 | Beschluss vom 9. Januar 1963 | 1 BvR 85/62 | Asylgewährung für politisch Verfolgte im Auslieferungsverkehr mit der Türkei (GG Art. 16 Abs. 2 Satz 2) |
BVerfGE 15, 256-268 | Beschluss vom 16. Januar 1963 | 1 BvR 316/60 | Die Verfassungsbeschwerde einer Universität und einer Fakultät gegen ein verwaltungsgerichtliches Urteil, welches das Land verpflichtet, dem Kläger eine Urkunde über seine Ernennung zum außerordentlichen Professor auszuhändigen, wird verworfen (GG Art. 5 Abs. 3 Satz 1). - Zur Parteifähigkeit von Teilen des staatlichen Gefüges (BVerfGG § 90) |
BVerfGE 15, 268-273 | Beschluss vom 22. Januar 1963 | 2 BvL 11/62 | § 6 Abs. 2 des Tierzuchtgesetzes (vom 7. Juli 1949, WiGBl. S. 181) ist mit dem Grundgesetz vereinbar. - Eine Ermächtigung in einem Gesetz, das nach Inkrafttreten des Grundgesetzes und vor dem ersten Zusammentreten des Bundestages verkündet worden ist, muß nicht Art. 80 Abs. 1 Satz 1 GG genügen. - Eine Vorlage ist nicht deshalb unzulässig, weil das vorlegende Gericht eine falsche Ermächtigungsgrundlage nennt, die am selben Mangel leidet wie die einschlägige (BVerfGG § 80 Abs. 2) |
BVerfGE 15, 273-275 | Beschluss vom 22. Januar 1963 | 2 BvR 61/60 | Aufhebung und Zurückverweisung einer Sache zur erneuten Kostenfestsetzung, weil die angefochtene Entscheidung auf dem durch BVerfGE 14, 42 teilweise für nichtig erklärten § 27 Abs. 4 KgfEG beruht |
BVerfGE 15, 275-283 | Beschluss vom 5. Februar 1963 | 2 BvR 21/60 | Der durch Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG gewährleistete Rechtsweg muß die vollständige Nachprüfung des Verwaltungsakts in rechtlicher und tatsächlicher Hinsicht durch ein Gericht ermöglichen. Das Gericht ist an die von der Verwaltungsbehörde getroffenen tatsächlichen Feststellungen nicht gebunden. - Teilnichtigkeit von § 66 Abs. 3 OWG |
BVerfGE 15, 283-288 | Beschluss vom 19. Februar 1963 | 1 BvR 371/60 | Verfassungsbeschwerde des im Ehescheidungsurteil namentlich genannten, angeblichen Ehestörers gegen das Ehescheidungsurteil. - Ein Beschwerdeführer muß durch das angefochtene Urteil rechtlich unmittelbar betroffen sein (BVerfGG § 90). - Zum Rechtsschutzinteresse an der Verfassungsbeschwerde nach Verzicht auf prozessuale Möglichkeiten |
BVerfGE 15, 288-298 | Beschluss vom 19. Februar 1963 | 1 BvR 610/62 | Der Beschluß, der einem Untersuchungsgefangenen die Genehmigung zum Gebrauch eines Rundfunkgerätes versagt, wird aufgehoben, weil das Gericht das grundrechtliche Gebot der Abwägung im Einzelfall (zwischen Informationsfreiheit und den Zwecken der Untersuchungshaft; GG Art. 5, StPO § 116 Abs. 2) verkannt hat. - Ausnahmegenehmigung bei verfahrenstechnisch gedachtem Verbot mit Erlaubnisvorbehalt. - Schriftform (BVerfGG § 23 Abs. 1 Satz 1) |
BVerfGE 15, 298-302 | Beschluss vom 6. März 1963 | 2 BvR 129/63 | Verfassungsbeschwerde der ordentlichen Mitglieder einer Kammer eines Verwaltungsgerichts gegen die nachfolgende Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs, in der ihre Ablehnung wegen des Besorgnisses der Befangenheit für begründet erklärt worden ist (GG Art. 101 Abs. 1 Satz 2). - Richter können Verfassungsbeschwerde nur gegenüber solchen Maßnahmen der öffentlichen Gewalt erheben, die ihre persönliche Rechtsstellung gegenüber dem Staat berühren (GG Art. 33 Abs. 5). - Meinungsverschiedenheiten zwischen Staatsorganen können nicht im Wege der Verfassungsbeschwerde ausgetragen werden (BVerfGG § 90) |
BVerfGE 15, 303-309 | Beschluss vom 7. März 1963 | 2 BvR 629/62, 2 BvR 637/62 | Zur Wiederaufnahme von Verfahren bei Verurteilungen auf Grund der §§ 71 StVZO und 49 StVO (GG Art. 103 Abs. 1 : Wiederaufnahme von Strafverfahren ohne Erneuerung der Hauptverhandlung; Art. 103 Abs. 3 ; Art. 104 i. V. m. Art. 2 Abs. 2; Beseitigung einer verfassungsrechtlichen Beschwer; BVerfGG § 79 Abs. 1). - Ersetzung einer nichtigen Rechtsvorschrift |
BVerfGE 15, 309-312 | Beschluss vom 7. März 1963 | 2 BvR 56/63 | Gegen die Vollstreckung eines Strafurteils, das auf einer als verfassungswidrig erklärten Norm beruht, können dann nicht Bedenken aus dem Rechtsstaatsprinzip erhoben werden, wenn die Verurteilung auch auf eine andere materiell-rechtliche, inhaltsgleiche Norm hätte gestützt werden können, ohne daß der Schuldspruch oder der Strafausspruch deshalb anders ausgefallen wäre. In solchen Fällen führt selbst die Wiederaufnahme des Verfahrens (nach § 79 Abs. 1 BVerfGG) nur zu einer Ersetzung der nichtigen materiellen Urteilsgrundlage (hier des § 71 StVZO durch § 21 StVG) |
BVerfGE 15, 313-327 | Beschluss vom 14. März 1963 | 1 BvL 28/62 | Beschränkt ein Gesetz die Rückwirkung einer begünstigenden steuerlichen Vorschrift auf die noch nicht rechtskräftig erledigten Fälle, so kann dies unter dem Gesichtspunkt des Art. 3 Abs. 1 GG allenfalls dann beanstandet werden, wenn angesichts der Besonderheiten des geregelten Sachverhalts dem Grundsatz der Rechtssicherheit gegenüber der Forderung nach Gerechtigkeit im Einzelfalle jegliche Bedeutung abgesprochen werden müßte. - Art. 2 Abs. 7 des Steueränderungsgesetzes 1960 (vom 30. Juli 1960, BGBl. I S. 616) ist mit dem Grundgesetz vereinbar, soweit er anordnet, daß die Vorschriften des § 18 Absatz 1 Ziffer 1 Sätze 3 und 4 des Einkommensteuergesetzes i. d. F. des Steueränderungsgesetzes 1960 erstmals für den Veranlagungszeitraum 1955 anzuwenden sind |
BVerfGE 15, 328-336 | Beschluss vom 20. März 1963 | 1 BvL 20/61 | § 91 Abs. 3 Nr. 1 des Gesetzes über den Lastenausgleich (vom 14. August 1952, BGBl. I S. 446) ist nichtig, soweit er Grundstücken des Schuldners Grundstücke gleichstellt, die im Eigentum seines Ehegatten stehen (GG Art. 6 Abs. 1) |
BVerfGE 15, 337-352 | Beschluss vom 20. März 1963 | 1 BvR 505/59 | Zurückweisung einer Verfassungsbeschwerde, obwohl die besatzungsrechtliche Vorschrift des § 6 Abs. 1 Satz 3 der Höfeordnung für die britische Zone, auf der die angegriffene Entscheidung beruht, mit Art. 3 Abs. 2 und 3 GG nicht vereinbar ist. Der Gesetzgeber ist verpflichtet, besatzungsrechtliche Vorschriften in angemessener Frist an das Grundgesetz anzupassen; bis dahin steht der Anwendung von § 6 Abs. 1 Satz 3 der Höfeordnung nichts entgegen |
Band 14
Entscheidungen
BVerfGE 14, 1-8 | Beschluss vom 6. Februar 1962 | 1 BvL 52/55 | Die Aufrechterhaltung der Entscheidungen der JEIA nach Art. 6 des Gesetzes Nr. 19/56 der Alliierten Hohen Kommission durch Art. 2 Abs. 1 des Ersten Teils des Überleitungsvertrags verstößt nicht gegen das Grundgesetz |
BVerfGE 14, 8-11 | Beschluss vom 13. Februar 1962 | 2 BvR 173/60 | Verletzung von § 385 Abs. 1 Satz 1 i.V.m. § 33 StPO und zugleich von Art. 103 Abs. 1 GG |
BVerfGE 14, 11-13 | Beschluss vom 13. Februar 1962 | 2 BvR 15/62 | Einstweilige Anordnung der Aussetzung einer Strafvollstreckung eines u. a. nach §§ 2, 71 StVZO Verurteilten bis zur Entscheidung über die Verfassungsbeschwerde (BVerfGG § 32) |
BVerfGE 14, 13-19 | Beschluss vom 19. Februar 1962 | 2 BvR 650/60 | Die Regelungen, die § 58 Abs. 2 und 3 G 131 über Antragserfordernis und Zahlungsbeginn treffen, sind mit dem Grundgesetz vereinbar (Rechtsstaatsprinzip) |
BVerfGE 14, 19-25 | Urteil vom 21. Februar 1962 | 1 BvR 198/57 | Residenzpflicht für Warenautomaten (GG Art. 12 Abs. 1) |
BVerfGE 14, 25-30 | Beschluss vom 27. Februar 1962 | 2 BvR 394/60 | Rechtsschutzinteresse für eine Verfassungsbeschwerde gegen ein Gesetz ist auch dann nicht gegeben, wenn eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Voraussetzung einer Billigkeitsentscheidung (im Steuerrecht) ist (BVerfGG § 90) |
BVerfGE 14, 30-34 | Beschluss vom 27. Februar 1962 | 2 BvR 510/60 | Die betragsmäßige Begrenzung der Ausgleichszahlung für Polizeibeamte in § 5 Abs. 2 Satz 1 des Bundespolizeibeamtengesetzes (vom 19. Juli 1960, BGBl. I S. 569) ist mit Art. 33 Abs. 5 und auch mit Art. 3 GG vereinbar |
BVerfGE 14, 34-42 | Beschluss vom 3. April 1962 | 1 BvL 35/57 | § 32 a Satz 1 EStG (i.d.F. vom 26. Juli 1957, BGBl. I S. 848) ist mit dem Grundgesetz vereinbar, soweit getrennt veranlagte Ehegatten in Steuerklasse I verbleiben, nachdem sie die Altersgrenze erreicht haben (Art. 6 Abs. 1 GG) |
BVerfGE 14, 42-54 | Beschluss vom 4. April 1962 | 2 BvL 9/60, 2 BvL 10/60 | § 27 Abs. 4 des Gesetzes über die Entschädigung ehemaliger deutscher Kriegsgefangener (i.d.F. vom 8. Dezember 1956, BGBl. I S. 908) ist insoweit nichtig, als er sich auf die Kosten einer Vertretung des Antragstellers durch einen Rechtsanwalt im Verfahren vor den Verwaltungsgerichten bezieht |
BVerfGE 14, 54-56 | Beschluss vom 4. April 1962 | 2 BvR 462/61 | Verletzung von Art. 103 Abs. 1 GG (§ 308 Abs. 1 StPO) |
BVerfGE 14, 56-76 | Beschluss vom 9. Mai 1962 | 2 BvL 13/60 | Gemeinderichter dürfen vor Ablauf ihrer Amtszeit nur unter den gesetzlich bestimmten Voraussetzungen und gegen ihren Willen nur kraft richterlicher Entscheidung abberufen werden (GG Art. 97; Bad.-Württ. Gesetz über die Gemeindegerichtsbarkeit vom 7. März 1960, GBl. S. 73) |
BVerfGE 14, 76-105 | Urteil vom 10. Mai 1962 | 1 BvL 31/58 | § 21 Abs. 1 und Abs. 2 Satz 1 des Gesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen über die Vergnügungssteuer (vom 16. Oktober 1956, GV. NW. S. 295) war, soweit er Apparate mit Gewinnmöglichkeit betrifft, bis zum Ablauf des Jahres 1957 mit dem Grundgesetz vereinbar |
BVerfGE 14, 105-120 | Beschluss vom 22. Mai 1962 | 1 BvR 301/59, 1 BvR 302/59 | Festsetzung des Überbrandabzugs durch die Bundesmonopolverwaltung (GG Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 80, Art. 3 Abs. 1, 12 Abs. 1, 14 Abs. 1; Branntweinmonopolgesetz § 74) |
BVerfGE 14, 121-140 | Beschluss vom 30. Mai 1962 | 2 BvR 158/62 | Differenzierende Vergabe von Sendezeiten durch Rundfunkanstalten des öffentlichen Rechts (§ 90 BVerfGG) unter die parlamentarisch vertretenen Parteien (Durchbrechung des Grundsatzes der formalen Wahlrechtsgleichheit; Gleichheit der Wettbewerbschancen) |
BVerfGE 14, 140-142 | Beschluss vom 19. Juni 1962 | 1 BvL 10/57 | Ist in einem Ausgangsverfahren keine Entscheidung mehr zu treffen, dann kann das Bundesverfassungsgericht die ihm zur Prüfung vorgelegte Rechtsfrage (Art. 100 Abs. 1 GG) nicht mehr entscheiden |
BVerfGE 14, 142-152 | Beschluss vom 19. Juni 1962 | 1 BvL 4/58 | Der Gesetzgeber durfte deutschstämmigen Ausländern durch § 10 zweiten Halbsatz des Gesetzes zur Regelung von Fragen der Staatsangehörigkeit (vom 22. Februar 1955, BGBl. I S. 65) die Möglichkeit abschneiden, einen Feststellungsbescheid über den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit zu erlangen (GG Art. 3 Abs. 1, 16 Abs. 1 Satz 1) |
BVerfGE 14, 153-154 | Beschluss vom 19. Juni 1962 | 1 BvR 371/61 | Die Anwendung von § 36 des Arzneimittelgesetzes (vom 16. Mai 1961, BGBl. I S. 533) auszusetzen, ist dringend geboten, weil andernfalls die Berufsgruppe der Tierarzneimittelvertreter in ihrem Grundrecht der freien Berufsausübung in einem Ausmaß betroffen würde, daß, sofern der Verfassungsbeschwerde stattgegeben werden sollte, der hierdurch entstehende Schaden kaum wieder zu beseitigen wäre (BVerfGG § 32; GG Art. 12 Abs. 1) |
BVerfGE 14, 154-155 | Beschluss vom 27. Juni 1962 | 2 BvR 189/62 | Wird ein Wahlvorschlag im Rahmen einer Bundestagswahl abgelehnt, so kann das Bundesverfassungsgericht erst angerufen werden, nachdem der Bundestag geprüft hat (GG Art. 41 Abs. 2; BVerfGG § 13 Nr. 3, §§ 48, 90) |
BVerfGE 14, 156-173 | Urteil vom 3. Juli 1962 | 2 BvR 628/60, 2 BvR 247/61 | "Assessoren-Strafkammer". - Entscheidungen, bei denen ohne zwingende Gründe Richter mitgewirkt haben, die nicht hauptamtlich und planmäßig endgültig angestellt sind, verletzen das Recht auf den gesetzlichen Richter (Art. 101 Abs. 1 Satz 2) und die Rechtsgarantie bei Freiheitsentziehung (Art. 104 Abs. 2 Satz 1 GG) |
BVerfGE 14, 174-190 | Urteil vom 3. Juli 1962 | 2 BvR 15/62 | § 71 StVZO verstößt gegen Art. 103 Abs. 2 und Art. 104 Abs. 1 Satz 1 GG und ist daher nichtig. - Strafbegründende Gesetze im Sinn von Art. 103 Abs. 2 GG können auch Rechtsverordnungen sein, die im Rahmen einer dem Art. 80 Abs. 1 GG entsprechenden Ermächtigung ergangen sind. - Dem Vorbehalt nach Art. 104 Abs. 1 Satz 1 GG genügen nur förmliche Gesetze |
BVerfGE 14, 190-192 | Beschluss vom 3. Juli 1962 | 2 BvR 346/62 | Verwerfung einer Verfassungsbeschwerde als unzulässig, die gegen die Entscheidung des Landeswahlleiters (über die Reihenfolge der politischen Parteien auf dem Stimmzettel) erhoben worden war. - Identität einer politischen Partei, die durch Verschmelzung zweier Parteien entstanden ist |
BVerfGE 14, 192-194 | Beschluss vom 4. Juli 1962 | 2 BvR 347/62 | Eine Entscheidung vor Rechtswegerschöpfung ist nicht geboten, wenn der drohende Nachteil durch sofortige Entscheidung nicht mehr abgewendet werden kann (BVerfGG § 90 Abs. 2 Satz 2) |
BVerfGE 14, 195-196 | Beschluss vom 17. Juli 1962 | 2 BvR 377/62 | Die Gerichte sind nicht verpflichtet, einen anberaumten Termin wegen Urlaubswünschen eines Prozeßbevollmächtigten aufzuheben (GG Art. 103 Abs. 1) |
BVerfGE 14, 196-197 | Beschluss vom 18. Juli 1962 | 2 BvC 1/62 | Aktivlegitimation für Wahlprüfungsbeschwerde (BVerfGG § 48) |
BVerfGE 14, 197-221 | Urteil vom 24. Juli 1962 | 2 BvF 4/61, 2 BvF 5/61, 2 BvF 1/62, 2 BvF 2/62 | Das Gesetz über das Kreditwesen (vom 10. Juli 1961, BGBl. I S. 881) ist mit dem Grundgesetz vereinbar. - Eine selbständige Bundesoberbehörde kann nur für solche Aufgaben errichtet werden, die der Sache nach für das ganze Bundesgebiet von einer Oberbehörde wahrgenommen werden können (GG Art. 87 Abs. 3 Satz 1, Art. 88) |
BVerfGE 14, 221-244 | Urteil vom 24. Juli 1962 | 2 BvL 15/61, 2 BvL 16/61 | § 9 Absatz 1 des Fremdrentengesetzes (i.d.F. vom 25. Februar 1960, BGBl. I S. 93) ist mit dem Grundgesetz vereinbar (Territorialitätsprinzip; GG Art. 3 Abs. 1, Art. 14). - Art. 120 Abs. 1 GG regelt ausschließlich die finanzwirtschaftlichen Beziehungen zwischen Bund und Ländern |
BVerfGE 14, 245-254 | Beschluss vom 25. Juli 1962 | 2 BvL 4/62 | § 21 des Straßenverkehrsgesetzes (i. d. F. vom 16. Juli 1957, BGBl. I S. 710) ist mit dem Grundgesetz vereinbar, soweit er Zuwiderhandlungen gegen die über den Straßenverkehr zur Erhaltung der Ordnung und Sicherheit auf den öffentlichen Wegen oder Plätzen erlassenen Rechtsverordnungen mit Strafe bedroht |
BVerfGE 14, 254-260 | Beschluss vom 25. Juli 1962 | 2 BvR 355/62, 2 BvR 174/62 | § 49 der Straßenverkehrs-Ordnung verstößt gegen Art. 103 Abs. 2 und Art. 104 Abs. 1 Satz 1 GG und ist daher nichtig (BVerfGG § 95 Abs. 3) |
BVerfGE 14, 260-263 | Beschluss vom 27. Juli 1962 | 1 BvR 330/61 | Ein Beschwerdeführer ist nicht betroffen (§ 90 BVerfGG), wenn die Auslegung der Norm einfachen Rechts (hier: § 31a Abs. 2 Buchst. a 2. Halbsatz des Mieterschutzgesetzes i. d. F. vom 10. April 1961, BGBl. I S. 421) auch nur so zweifelhaft ist, daß wegen des Gesetzeszweckes eine Auslegung entgegen dem Wortlaut möglich erscheint |
BVerfGE 14, 263-288 | Beschluss vom 7. August 1962 | 1 BvL 16/60 | "Feldmühle-Urteil" (Mehrheitsumwandlung einer Aktiengesellschaft auf eine andere Aktiengesellschaft; GG Art. 3 Abs. 1, 14 Abs. 1 Satz 2, Rechts- und Sozialstaatsprinzip). Gegenüber ambivalenten Normen des Aktienrechts für die Mehrheitsumwandlung müssen der Mißbrauchsmöglichkeit wegen Abwehrmittel gegeben sein. - § 15 des Umwandlungsgesetzes (vom 12. November 1956, BGBl. I S. 844) ist, soweit er die Übertragung des Vermögens einer Aktiengesellschaft auf eine Aktiengesellschaft zuläßt, in deren Hand sich mehr als drei Viertel des Grundkapitals befinden, mit dem Grundgesetz vereinbar. - Art. 103 Abs. 1 GG verfassungskonforme Auslegung |
BVerfGE 14, 288-306 | Beschluss vom 11. Oktober 1962 | 1 BvL 22/57 | Fortführung der Selbstversicherung für Arbeiter. - Art. 2 § 4 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der Rentenversicherung der Arbeiter (vom 23. Februar 1957, BGBl. I S. 45) ist, soweit er die Fortführung der nach dem 31. Dezember 1955 in der Rentenversicherung der Arbeiter begonnenen Selbstversicherungen ausschließt, mit dem Grundgesetz vereinbar (GG Art. 2 Abs. 1, 3 Abs. 1, 14, Rechts- und Sozialstaatsprinzip) |
BVerfGE 14, 306-308 | Beschluss vom 11. Oktober 1962 | 1 BvL 14/58 | Fortführung der Selbstversicherung für Angestellte - Art. 2 § 5 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der Rentenversicherung der Angestellten (vom 23. Februar 1957, BGBl. I, S. 88) ist, soweit er die Fortführung der nach dem 31. Dezember 1955 in der Rentenversicherung der Angestellten begonnenen Selbstversicherungen ausschließt, mit dem Grundgesetz vereinbar (GG Art. 2 Abs. 1, 3 Abs. 1, 14, Rechts- und Sozialstaatsprinzip) |
BVerfGE 14, 308-312 | Beschluss vom 11. Oktober 1962 | 1 BvL 14/61 | Das Bundesverfassungsgericht darf nicht eine begünstigende Regelung auf ausgeschlossene Gruppen erstrecken (Gestaltungsfreiheit des Gesetzgebers; GG Art. 3; Fremdrentengesetz - i. d. F. vom 25. Februar 1960, BGBl. I S. 93 - § 16) |
BVerfGE 14, 312-320 | Beschluss vom 16. Oktober 1962 | 2 BvL 27/60 | § 113 des Angestelltenversicherungsgesetzes (i. d. F. vom 23. Februar 1957, BGBl. I S. 88) ist mit dem Grundgesetz vereinbar, soweit die Vorschrift dem Arbeitgeber die Verpflichtung auferlegt, für Versicherte, die nach § 6 Abs. 1 Nr. 1 Angestelltenversicherungsgesetz versicherungsfrei sind, den Beitrag zu entrichten, den er entrichten müßte, wenn der Versicherte versicherungspflichtig wäre (GG Art. 3 Abs. 1, Art. 74 Nr. 12, Art. 108) |
BVerfGE 14, 320-324 | Beschluss vom 23. Oktober 1962 | 2 BvR 74/62 | Das Gericht muß über den Antrag des Nebenklägers, zum Strafverfahren zugelassen zu werden, entscheiden, bevor es das Strafverfahren einstellt (GG Art. 103 Abs. 1). - Eine gerichtliche Entscheidung, die ein Rechtsmittel als unzulässig verwirft, läßt die Monatsfrist des § 93 Abs. 1 Satz 1 BVerfGG neu beginnen, wenn das Rechtsmittel nicht offensichtlich unzulässig war |
Band 13
Entscheidungen
BVerfGE 13, 1-20 | Beschluss vom 30. Mai 1961 | 2 BvR 366/60 | Nichtigkeit von Vorschriften über die sogenannten Friedenswahlen des schlesw.-holst. Gemeinde- und Kreiswahlgesetzes vom 25. März 1959 (GVBl. S. 13) wegen Verstoßes gegen Art. 3 Abs. 1, Art. 28 Abs. 1 Satz 2 GG |
BVerfGE 13, 21-30 | Beschluss vom 26. Juni 1961 | 1 BvL 17/60 | Die Belastung abgewiesener Rentenbewerber mit Pflichtbeiträgen zur Krankenversicherung (§ 381 Abs. 3 Satz 2 RVO i. d. F. vom 12. Juni 1956 - BGBl. I S. 500) verstößt nicht gegen Art. 2 Abs. 1 und Art. 3 Abs. 1 GG |
BVerfGE 13, 31-39 | Beschluss vom 27. Juni 1961 | 1 BvL 17/58, 1 BvL 20/58 | Ob eine gemäß Art. 100 Abs. 1 GG zur Prüfung gestellte Bestimmung für die Entscheidung des Ausgangsverfahrens erheblich ist, ist auf Grund der tatsächlichen Würdigung des vorlegenden Gerichts zu beurteilen, sofern diese nicht offensichtlich unhaltbar ist. - Teilnichtigkeit von § 4 Abs. 1 Nr. 1 c des Bundesentschädigungsgesetzes (i. d. F. vom 29. Juni 1956 - BGBl. I S. 559) wegen Verstoßes gegen Art. 3 Abs. 1 GG |
BVerfGE 13, 39-46 | Beschluss vom 27. Juni 1961 | 1 BvL 26/58 | Die Pauschalierung der Kapitalentschädigung in § 37 Abs. 1 BEG verstößt nicht gegen den Gleichheitssatz. Die darin enthaltene Änderung der Berechnungsgrundlage gegenüber § 15 des Bundesergänzungsgesetzes ist keine mit Art. 14 GG unvereinbare Entziehung von Entschädigungsansprüchen |
BVerfGE 13, 46-54 | Beschluss vom 27. Juni 1961 | 1 BvR 486/59 | § 6 Abs. 1 Nr. 2 BEG darf mit Rücksicht auf Art. 21 GG nicht auf Personen angewandt werden, die nur als Funktionäre einer politischen Partei vor ihrem Verbot durch das Bundesverfassungsgericht deren Ziele mit allgemein erlaubten Mitteln vertreten (GG Art. 3 Abs. 1) |
BVerfGE 13, 54-97 | Urteil vom 11. Juli 1961 | 2 BvG 2/58, 2 BvE 1/59 | "Hessen-Klage" (GG Art. 29, 93 Abs. 1 Nr. 1 und 3; BVerfGG § 90; Prozeßstandschaft; System der Verfassungsgerichtsbarkeit) |
BVerfGE 13, 97-123 | Beschluss vom 17. Juli 1961 | 1 BvL 44/55 | "Großer Befähigungsnachweis" (Handwerksordnung vom 17. September 1953 - BGBl. I S. 1411 - §§ 1, 7 Abs. 1 und 2) - Freiheit der Berufswahl (GG Art. 12 Abs. 1) |
BVerfGE 13, 123-126 | Beschluss vom 18. Juli 1961 | 2 BvE 1/61 | Ein Feststellungsantrag der Deutschen Friedensunion, eine auf ihre Stellung zum Kommunismus bezügliche, in einer Fragestunde des Deutschen Bundestages von der Bundesregierung erteilte Antwort verstoße gegen Art. 21 GG, wird als unzulässig verworfen (Maßnahme i. S. des § 64 BVerfGG) |
BVerfGE 13, 127-129 | Beschluss vom 26. August 1961 | 2 BvR 322/61 | Offensichtlich unbegründete Verfassungsbeschwerde gegen ein Unterlassen des Gesetzgebers, die Wahlkreiseinteilung der Bevölkerungsverschiebung anzupassen (GG Art. 3 Abs. 1; Bundeswahlgesetz) |
BVerfGE 13, 129-132 | Beschluss vom 3. Oktober 1961 | 2 BvL 3/61 | Eine Vorlage ist unzulässig, wenn das Gericht des Ausgangsverfahrens nicht dargetan hat, daß und inwiefern die Entscheidung der von ihm vorgelegten Frage für seine eigene Entscheidung rechtserheblich ist (BVerfGG § 80 Abs. 2) |
BVerfGE 13, 132-153 | Beschluss vom 3. Oktober 1961 | 2 BvR 4/60 | Popularklageverfahren beim Bayerischen Verfassungsgerichtshof (GG Art. 101 Abs. 1 Satz 2, 103 Abs. 1; BayVerfGHG § 54 Abs. 1) |
BVerfGE 13, 153-165 | Beschluss vom 10. Oktober 1961 | 2 BvL 1/59 | § 3 Abs. 1 des Kapitalverkehrsteuergesetzes i. d. F. vom 22. September 1955 (BGBl. I S. 590) war mit dem Grundgesetz vereinbar. - Tatbestandsbestimmtheit |
BVerfGE 13, 165-167 | Beschluss vom 10. Oktober 1961 | 2 BvN 1/60 | Hat das (nach Art. 100 Abs. 3 GG) vorlegende Gericht mitgeteilt, es habe im Ausgangsverfahren keine Entscheidung mehr zu treffen, so kann das Bundesverfassungsgericht nur noch feststellen, daß die Vorlage unzulässig geworden ist ( Vorlagebeschluß wegen Wegfall der Landtagsmandate der Abgeordneten der KP Saar) |
BVerfGE 13, 167-174 | Beschluss vom 17. Oktober 1961 | 1 BvL 5/61 | Die Feuerwehrabgabe nach baden-württembergischem Recht ist mit dem Grundgesetz vereinbar (GG Art. 3 Abs. 1, 12 Abs. 2 Satz 1) |
BVerfGE 13, 174-178 | Beschluss vom 18. Oktober 1961 | 1 BvR 730/57 | Zuständigkeit für eine Entscheidung, ob eine Vereinigung gemäß Art. 9 Abs. 2 GG verboten ist (Demokratischer Frauenbund Deutschlands, Landesorganisation Baden-Württemberg) |
BVerfGE 13, 178-180 | Beschluss vom 24. Oktober 1961 | 2 BvL 9/59 | Eine Vorlage (gemäß Art. 100 Abs. 1 Satz 1 GG; § 80 Abs. 2 BVerfGG) ist unzulässig, wenn das vorlegende Gericht den Sachverhalt nicht unter eine im Ausgangsverfahren (nicht) anzuwendende Norm subsumiert hat |
BVerfGE 13, 181-204 | Beschluss vom 30. Oktober 1961 | 1 BvR 833/59 | Verfassungsmäßigkeit der Schankerlaubnissteuer (GG Art. 12 Abs. 1; Gewerbeordnung). - Die verfassungsrechtliche Befugnis eines Landes zur Regelung einer bestimmten Steuer kann nicht durch einen Rückgriff auf allgemeine Kompetenzvorschriften des GG in Frage gestellt werden, und zwar auch dann nicht, wenn die mit der Steuer verfolgten Nebenzwecke materiell Gebiete berühren, die der Gesetzgebung der Länder entzogen sind |
BVerfGE 13, 204-206 | Beschluss vom 23. August 1961 | 2 BvR 286/61 | Angemessene Beteiligung einer politischen Partei an Fernseh-Sendezeiten. - Verfassungsbeschwerde der Gesamtdeutschen Partei (DP-BHE) gegen Bescheide des Bayerischen Rundfunks |
BVerfGE 13, 206-214 | Beschluss vom 14. November 1961 | 2 BvL 15/59 | Rückwirkend belastende Steuergesetze sind grundsätzlich verfassungswidrig (hamburg. Gesetz zur Änderung des Grunderwerbsteuergesetzes und zur Aufhebung von Vorschriften über die Wertzuwachssteuer vom 1. April 1958 - GVOBl. I S. 93) |
BVerfGE 13, 215-225 | Beschluss vom 14. November 1961 | 2 BvR 345/60 | Kein Vertrauensschutz in den Fortbestand eines systemwidrigen, unbilligen Stichtaggesetzes, das durch eine sachgemäße Regelung ersetzt worden ist (LAG § 206 a. F. und n. F.) |
BVerfGE 13, 225-230 | Urteil vom 29. November 1961 | 1 BvR 148/57 | Die Sonderregelung für Bahnhofsapotheken in § 8 Abs. 3 des Gesetzes über den Ladenschluß (i. d. F. vom 14.November 1960, BGBl. I S. 845) verstößt nicht gegen Art. 3 Abs. 1 GG |
BVerfGE 13, 230-236 | Urteil vom 29. November 1961 | 1 BvR 758/57 | Unmittelbar betroffen i. S. von § 90 BVerfGG durch § 3 des Gesetzes über den Ladenschluß (i. d. F. vom 14. November 1960, BGBl. I S. 845) ist die Kundschaft, obwohl sie nicht Adressatin des Gesetzesbefehls ist. - Die politische Vorentscheidung, die der Gesetzgeber gemäß Art. 72 Abs. 2 GG trifft, hat das BVerfG zu respektieren |
BVerfGE 13, 237-243 | Urteil vom 29. November 1961 | 1 BvR 760/57 | Ladenschluß am Sonnabendnachmittag insbesondere für den Buchhandel (GG Art. 3 Abs. 1, 12; Gesetz über den Ladenschluß - i. d. F. vom 14. November 1960, BGBl. I S. 845 - § 3) |
BVerfGE 13, 243-248 | Beschluss vom 6. Dezember 1961 | 2 BvR 399/61 | In kleinen Gemeinden ist ein Wahlquotient zulässig, der eine größere Sperrwirkung entfaltet als die 5 %-Sperrklausel, weil die besonderen Verhältnisse in diesen Gemeinden eine kleinere Gemeindevertreterzahl (relative Mandatsstimmenzahl) erzwingen (allgemeiner Gleichheitssatz; radikal-egalitäre Wahlrechtsgleichheit; nordrh.-westf. Kommunalwahlgesetz - i. d. F. vom 24. Dezember 1960, GVBl. S. 449 - § 3 Abs. 2) |
BVerfGE 13, 248-261 | Beschluss vom 13. Dezember 1961 | 1 BvR 1137/59, 1 BvR 278/60 | Der Gleichheitssatz des Art. 3 Abs. 1 GG kann der normsetzenden Exekutive (Art. 80 GG) unter besonderen Umständen Differenzierungen verbieten, die durch die ihr erteilte gesetzliche Ermächtigung an sich noch gedeckt werden. - Teilnichtigkeit von Durchführungsbestimmungen zum BEG, soweit sie den Rentenhöchstbetrag verspätet erhöhen |
BVerfGE 13, 261-274 | Urteil vom 19. Dezember 1961 | 2 BvL 6/59 | Belastende Steuergesetze dürfen grundsätzlich nicht auf abgeschlossene Tatbestände wirken. Fälle, in denen ausnahmsweise das Vertrauen in eine bestehende Regelung nicht schutzwürdig ist. Das Vertrauen ist nicht länger schutzwürdig, sowie der Bundestag ein rückwirkendes Steuergesetz beschlossen hat. - Teilnichtigkeit von § 5 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes zur Ergänzung des Einkommensteuergesetzes und des Körperschaftsteuergesetzes (vom 20.5.1952, BGBl. I S. 302) |
BVerfGE 13, 274-278 | Urteil vom 19. Dezember 1961 | 2 BvR 1/60 | Der Steuertarif darf während des Veranlagungszeitraums nur in maßvollen Grenzen erhöht werden |
BVerfGE 13, 279-284 | Urteil vom 19. Dezember 1961 | 2 BvR 2/60 | Wird der Hebesatz für die Lohnsummensteuer - wie in den Vorjahren - erst im Laufe des Rechnungsjahres festgesetzt, so können sich die Steuerpflichtigen währenddessen nicht auf einen früheren Hebesatz berufen (hamburg. Hebesatzgesetz vom 21. Dezember 1951, GVOBl. I S. 229; Einführungsgesetz zu den Realsteuergesetzen vom 1.12.1936, RGBl. I S. 961; Gewerbesteuergesetz § 6 Abs. 2) |
BVerfGE 13, 284-289 | Beschluss vom 9. Januar 1962 | 1 BvR 662/59 | Frist des § 93 Abs. 2 BVerfGG, wenn Ansprüche gesetzlich versagt werden. Die Frist des § 93 Abs. 1 BVerfGG gilt auch gegenüber noch nicht rechtskräftigen Urteilen; ist die Frist versäumt, so kann nicht nach § 90 Abs. 2 Satz 2 BVerfGG entschieden werden. - Ansprüche nach § 4 des Gesetzes über die Abgeltung von Besatzungsschäden (vom 4. Dezember 1955, BGBl. I S. 734) |
BVerfGE 13, 289-290 | Beschluss vom 23. Januar 1962 | 2 BvR 293/61 | § 7 des Gerichtskostengesetzes gilt nicht für Gebühren nach § 34 Abs. 4 BVerfGG |
BVerfGE 13, 290-318 | Urteil vom 24. Januar 1962 | 1 BvL 32/57 | Steuerliche Anerkennung von Ehegatten-Arbeitsverhältnissen: § 8 Ziffer 5 des Gewerbesteuergesetzes (i. d. F. vom 21. Dezember 1954, BGBl. I S. 473) ist nichtig |
BVerfGE 13, 318-331 | Urteil vom 24. Januar 1962 | 1 BvR 232/60 | Steuerliche Anerkennung von Ehegatten-Arbeitsverhältnissen: Art. 6 Abs. 1 GG gebietet, angemessene Vergütungen aus Ehegatten-Arbeitsverträgen zugunsten der Beteiligten steuerlich anzuerkennen |
BVerfGE 13, 331-355 | Urteil vom 24. Januar 1962 | 1 BvR 845/58 | Steuerliche Anerkennung von Gesellschafter-Arbeitsvergütungen: § 8 Ziffer 6 des Gewerbesteuergesetzes (i. d. F. vom 30. April 1952, BGBl. I S. 270) ist nichtig, soweit er die in § 2 Abs. 2 Ziffer 2 und Abs. 3 bezeichneten juristischen Personen betrifft. - Sachlich hinreichend gerechtfertigte Durchbrechung der vom Gesetz statuierten Sachgesetzlichkeit (Art. 3 Abs. 1 GG). - Juristische Personen sind ihrem Wesen nach grundsätzlich gegen "Durchgriffe" auf Tatbestände im Kreis oder in der Person ihrer Gesellschafter abgeschirmt |
BVerfGE 13, 356-367 | Beschluss vom 31. Januar 1962 | 2 BvL 29/60 | Laufbahnvergleich der Beamtenbesoldung (GG Art. 3; brem. Besoldungsgesetz i. d. F. vom 13. Mai 1959 (GVBl. 59) |
BVerfGE 13, 367-373 | Beschluss vom 31. Januar 1962 | 2 BvO 1/59 | § 9 Abs. 2 des Gesetzes gegen den verbrecherischen und gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen (vom 9. Juni 1884, RGBl. S. 61) ist für die Frage, ob ein Landesverfassungsgericht zur Prüfung seiner Gültigkeit zuständig ist, als Bundesrecht anzusehen (GG Art. 125). Dem Fortgelten dieser Bestimmung des Kriminalstrafrechts als Bundesrecht [Art. 74 Nr. 1 GG] steht nicht entgegen, daß es Landesrecht ist, was der Bund damit bewehrt. |
Band 12
Entscheidungen
BVerfGE 12, 1-5 | Beschluss vom 8. November 1960 | 1 BvR 59/56 | Wer Mitgefangenen Tabak verspricht, um sie zum Kirchenaustritt zu bewegen, genießt hierfür nicht den Schutz der Glaubensfreiheit (GG Art. 4, 5) |
BVerfGE 12, 6-9 | Beschluss vom 8. November 1960 | 2 BvR 177/60 | Der Anspruch auf rechtliches Gehör steht auch einer ausländischen juristischen Person zu (GG Art. 103 Abs. 1, 19 Abs. 3) |
BVerfGE 12, 9-10 | Beschluss vom 8. November 1960 | 2 BvR 536/60 | Auslagenerstattung zu Lasten des Landes, dem eine Grundrechtsverletzung zuzurechnen ist (BVerfGG § 34 Abs. 4) |
BVerfGE 12, 10-32 | Urteil vom 15. November 1960 | 2 BvR 536/60 | Kraft der Garantie der kommunalen Selbstverwaltung müssen in den Gemeinden und Kreisen die örtlich orientierten Wählervereinigungen den politischen Parteien rechtlich grundsätzlich gleichgestellt werden (hier: bezüglich Unterschriftenquorum - Niedersächsisches Gemeinde- und Kreiswahlgesetz i.d.F. vom 27. August 1960 - GVBl. S. 229 - § 19 Abs. 9 ist nichtig; GG Art. 28 Abs. 2, 21, 3 Abs. 1) |
BVerfGE 12, 33-36 | Beschluss vom 22. November 1960 | 2 BvR 606/60, 2 BvQ 12/60 | Der Grundsatz der geheimen Wahl ist auf der Stufe der Wahlvorbereitungen einschränkbar (GG Art. 3, 5; Saarländisches Gemeinde- und Kreiswahlgesetz i.d.F. vom 29. September 1960 - ABl. S. 703 - § 25 Abs. 3) |
BVerfGE 12, 36-45 | Urteil vom 17. Dezember 1960 | 2 BvQ 4/60, 2 BvQ 7/60, 2 BvQ 10/60, 2 BvQ 11/60 | Fernsehstreit: Einstweilige Anordnung (BVerfGG § 32) |
BVerfGE 12, 45-61 | 20. Dezember 1960 | 1 BvL 21/60 | Zur Berechtigung, aus Gewissensgründen den Kriegsdienst mit der Waffe zu verweigern (GG Art. 4 Abs. 3; Wehrpflichtgesetz § 25). - Bedeutung einer Kompetenzbestimmung hinsichtlich ihres materiellen Inhalts (GG Art. 73 Nr. 1) |
BVerfGE 12, 62-67 | Beschluss vom 17. Januar 1961 | 2 BvL 17/60 | Das Verbot der erneuten Strafklage kann, nachdem ein sowjetzonales Gericht entschieden hat, uneingeschränkt nur kraft Entscheidung eines Gerichts der Bundesrepublik Deutschland gelten |
BVerfGE 12, 67-73 | Beschluss vom 17. Januar 1961 | 2 BvL 25/60 | Ein Gesetz kann den Richter an die Entscheidungen eines andern Gerichts binden (GG Art. 97 Abs. 1; Rechtshilfegesetz § 16) |
BVerfGE 12, 73-81 | Beschluss vom 17. Januar 1961 | 2 BvR 547/60 | Vereinbarkeit von Amt und Mandat (GG Art. 137 Abs. 1; Nordrhein-westfälisches Kommunalwahlgesetz i.d.F. vom 21. Juni 1960 - GVBl. S. 187 § 13 Abs. 1 Buchst, g) [a), f)] |
BVerfGE 12, 81-99 | Beschluss vom 24. Januar 1961 | 2 BvR 74/60 | Der Grundsatz der richterlichen Unabhängigkeit verlangt für das Aufsteigen der Richter im Gehalt eine gesetzliche Regelung (Bad.-württ. Landesbesoldungsgesetz). - GG Art. 33 Abs. 5 räumt auch den Richtern grundrechtsähnliche Individualrechte ein und verleiht einen subjektiven grundrechtsähnlichen Anspruch gegen den Staat (BVerfGG § 90) |
BVerfGE 12, 99-110 | Beschluss vom 24. Januar 1961 | 2 BvR 168/60 | Keine Vollstreckung sowjetzonaler Urteile, die wegen der Verletzung des sowjetzonalen Einkommensteuer- und Devisenrechts Strafen ausgesprochen haben (GG Art. 2 Abs. 1; Rechtshilfegesetz §§ 15, 5) |
BVerfGE 12, 110-113 | Beschluss vom 24. Januar 1961 | 2 BvR 402/60 | Das Gericht muß eine selbst gesetzte Frist auch dann abwarten, wenn ihm die Sache entscheidungsreif erscheint (GG Art. 103 Abs. 1). - Äußerungen, die am Privatklageverfahren nicht Beteiligte abgegeben haben, sind nicht ohne weiteres "offenkundig" |
BVerfGE 12, 113-132 | Beschluss vom 25. Januar 1961 | 1 BvR 9/57 | Die Wahrnehmung berechtigter Interessen deckt auch Gegenäußerungen in der Presse, die der Art eines Presseangriffs und seiner Wirkung auf die öffentliche Meinungsbildung entsprechen (GG Art. 5 Abs. 1 und 2; StGB § 193) |
BVerfGE 12, 132-134 | Beschluss vom 25. Januar 1961 | 2 BvR 582/60 | Unterschriftenquorum gemäß § 28 Abs. 3 des Gesetzes Nr. 724 über die Wahl des Landtages des Saarlandes (vom 29. September 1960 - ABl. S. 759); GG Art. 28, 38, 33 Abs. 1 |
BVerfGE 12, 135-139 | Beschluss vom 7. Februar 1961 | 2 BvR 45/61, 2 BvQ 1/61 | Der Gesetzgeber kann eine Partei oder Wählergruppe auch dann dem Unterschriftenquorum unterwerfen, wenn sie früher in einem anderen Land einen Wahlerfolg erzielt hat (Nordrhein-westfälisches Kommunalwahlgesetz i.d.F. vom 24. Dezember 1960 - GVBl. S. 449 - § 15 Abs. 2 Satz 3) |
BVerfGE 12, 139-143 | Beschluss vom 7. Februar 1961 | 2 BvR 23/61 | Ein Landesgesetzgeber ist nicht verpflichtet, die Briefwahl einzuführen, dies auch dann nicht, wenn andere Landesgesetzgeber sie eingeführt haben |
BVerfGE 12, 144-151 | Beschluss vom 8. Februar 1961 | 1 BvL 10/60, 1 BvR 289/60, 1 BvR 348/60 | § 368 a RVO ist nichtig, auch soweit er sich auf Zahnärzte bezieht (GG Art. 12) |
BVerfGE 12, 151-177 | Urteil vom 21. Februar 1961 | 1 BvL 29/57, 1 BvL 20/60 | § 29 Abs. 1 LAG ist verfassungskonform dahin auszulegen, daß jedem der Ehegatten ein Freibetrag zusteht. Solange sie Gesamtschuldner sind, ist § 7 Abs. 3 StAnpG verfassungskonform dahin auszulegen, daß die Ehegatten proportionale Aufteilung der Vermögensabgabe begehren können. - Erläuterung der Entscheidungsformel |
BVerfGE 12, 177-180 | Urteil vom 21. Februar 1961 | 1 BvR 267/60 | Aufhebung eines Vermögensabgabebescheides und der ihn bestätigenden Entscheidungen, weil sie auf die behauptete Verteilung des Vermögens unter den Ehegatten nicht eingehen, (vgl. vorstehend unter Nr. 19) |
BVerfGE 12, 180-200 | Urteil vom 21. Februar 1961 | 1 BvR 314/60 | Die Zusammenveranlagung gemäß § 54 LAG entspricht der Unterhaltsgemeinschaft der Ehegatten. - Aussetzung der Vollziehung (§ 251 AO) bei ernstlichen (verfassungsrechtlichen) Zweifeln an der Rechtmäßigkeit des angegriffenen Verwaltungsaktes, letztlich Verfahren gemäß Art. 93 Abs. 1 Nr. 2 GG. - Eine Verwaltungsoder gerichtliche Entscheidung verletzt das Grundrecht des Betroffenen aus Art. 6 Abs. 1 GG, sofern sie auf für Ehegatten nachteilige Zusammenrechnungsbestimmungen der Verwaltungsanordnung über den Erlaß von Vermögensabgabe und Soforthilfeabgabe (vom 19. Juli 1954 - BStBl. 1954 I S. 380) gestützt ist; ein Urteilsausspruch zu der Verwaltungsanordnung ist unterblieben, weil Verwaltungsanordnungen nicht Gesetze im Sinne des § 95 Abs. 3 Satz 2 BVerfGG sind |
BVerfGE 12, 200-205 | Beschluss vom 22. Februar 1961 | 2 BvR 63/61 | Der Wahlerfolg eines Listenbewerbers gegen den Einzelbewerber, der mehr Stimmen erzielt, ist als notwendige Folge der Verhältniswahl mit lose gebundener Liste verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden (Niedersächsisches Kommunalwahlgesetz i.d.F. vom 20. Januar 1961 - GVBl. S. 5 §§ 19 Abs. 2, 32 Abs. 2 und 3, 34 Abs. 2 und 3) |
BVerfGE 12, 205-264 | Beschluss vom 28. Februar 1961 | 2 BvG 1/60, 2 BvG 2/60 | Fernsehstreit: Der Bund hat durch die Gründung der Deutschland-Fernsehen-GmbH gegen Art. 30 i.V. m. Art. 83 ff. GG sowie gegen den Grundsatz bundesfreundlichen Verhaltens und gegen Art. 5 GG verstoßen |
BVerfGE 12, 264-275 | Beschluss vom 15. März 1961 | 2 BvL 8/60 | Der Gesetzgeber darf ein nachträgliches Ausleseverfahren ändern, indem er einen Personenkreis (kraft Gesetzes) materiell von Rechten ausschließt, die er zunächst formal gewährt hatte. Im Verhältnis zu schon abgeschlossenen Verfahren verstößt er damit nicht gegen den Gleichheitssatz (GG Art. 3 Abs. 1, 14, 101 Abs. 1 Satz 2, 33 Abs. 5; G 131 - 2. ÄndG Art. 1 Nr. 2 a) |
BVerfGE 12, 276-280 | Beschluss vom 15. März 1961 | 2 BvQ 3/60 | Der Antrag einer politischen Partei, eine einstweilige Anordnung zu erlassen (weil sie in einem Haushaltsbeschluß nicht berücksichtigt worden ist, der Zahlungen an politische Parteien vorsieht), wird abgelehnt (BVerfGG § 32) |
BVerfGE 12, 281-296 | Beschluss vom 21. März 1961 | 1 BvL 3/58, 1 BvL 18/58, 1 BvL 99/58 | Während einer bemessenen Übergangszeit gilt Art. I der Devisenbewirtschaftungsgesetze der früheren Besatzungsmächte für den Außenhandel noch fort (GG Art. 12; Überleitungsvertrag) |
BVerfGE 12, 296-308 | Beschluss vom 21. März 1961 | 2 BvR 27/60 | Die Verfassungswidrigkeit einer politischen Partei kann erst von der Entscheidung des BVerfG an rechtlich geltend gemacht werden. § 90 a Abs. 3 StGB ist nichtig (GG Art. 21) |
BVerfGE 12, 308-311 | Beschluss vom 11. April 1961 | 2 BvG 2/58 | Im Bund/Länder-Streit steht der Bund notwendig allein (GG Art. 93 Abs. 1 Nr. 3; BVerfGG § 65 Abs. 1 i.V. m. § 69) |
BVerfGE 12, 311-318 | Urteil vom 18. April 1961 | 1 BvR 389/56, 1 BvR 416/56, 1 BvR 615/56, u.a. | Prozeßreste zur Wehrpflicht-Entscheidung (s. vorn Nr. 7) Unmittelbares Betroffensein (BVerfGG § 90) |
BVerfGE 12, 319-326 | Beschluss vom 2. Mai 1961 | 1 BvR 203/53 | Pflicht-Altersversorgung für freiberuflich tätige Ärzte kraft Landesrechts (GG Art. 2 Abs. 1) |
BVerfGE 12, 326-338 | Beschluss vom 9. Mai 1961 | 2 BvR 49/60 | Unterschiedliche Besoldung der Richter an den Oberlandesgerichten einerseits, am Oberverwaltungsgericht (letztinstanzlichem Gericht des Landes) anderseits, am Maßstab hergebrachter Grundsätze des Richtertums und des Gleichheitssatzes (GG Art. 33 Abs. 5; Art. 3; Besoldungsanpassungsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen vom 13. Mai 1958 - GVBl. S. 149, und Besoldungsgesetz i. d. F. vom 8. November 1960 GVBl. S. 357) |
BVerfGE 12, 338-341 | Beschluss vom 10. Mai 1961 | 2 BvR 55/61 | Verwerfung einer Verfassungsbeschwerde als offensichtlich unbegründet, obwohl der angegriffene, gemäß § 9 Abs. 1 RHG ergangene Beschluß nicht überzeugt. Ihm steht trotz seiner Rechtskraft ein neuer Antrag des Beschwerdeführers gemäß § 9 Abs. 1 RHG nicht entgegen; die Bindungswirkung einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGG § 31 Abs. 1) ist eine "neue Tatsache" i. S. v. § 9 Abs. 1 RHG |
BVerfGE 12, 341-354 | Beschluss vom 16. Mai 1961 | 2 BvF 1/60 | "Spinnweber-Zusatzsteuer". Die Beschränkung von Ausgleichsmaßnahmen kraft § 8 UStG auf Unternehmen der Textilwirtschaft verstößt nicht gegen den Gleichheitssatz des Art. 3 Abs. 1 GG. - Das Erlöschen einer Ermächtigung (Art. 80 Abs. 1 GG) berührt nicht den Rechtsbestand der ordnungsgemäß erlassenen Rechtsverordnung; werden Vorschriften in einer Verordnung auf Grund einer neuen Ermächtigung geändert, so können andere Vorschriften unberührt bleiben |
BVerfGE 12, 354-369 | Urteil vom 17. Mai 1961 | 1 BvR 561/60, 1 BvR 579/60, 1 BvR 114/61 | Volkswagenwerk-Privatisierung (GG Art. 3 Abs. 1, Art. 15; Sozialstaatsprinzip). Durch das Privatisierungsgesetz ist unmittelbar betroffen (BVerfGG § 90), wer bei Nichtigkeit des Gesetzes eine tatsächlich größere Chance hätte, mehr als zwei Aktien kaufen zu dürfen |
BVerfGE 12, 370-372 | Urteil vom 17. Mai 1961 | 1 BvR 90/61 | Prozeßrest zum Urteil über die Volkswagenwerk-Privatisierung (s. vorstehend Nr. 34). Verwerfung einer Verfassungsbeschwerde als unzulässig, weil durch die Richtlinien im "Merkblatt für den Schalterbeamten" (zum Begriff "steuerpflichtiges Jahreseinkommen", den die Instanzgerichte in eigener Verantwortung auszulegen haben) der Beschwerdeführer nicht unmittelbar betroffen wird (BVerfGG § 90) |
Band 11
Entscheidungen
BVerfGE 11, 1-6 | Beschluss vom 22. Februar 1960 | 2 BvR 36/60 | Ablehnung von nicht namentlich genannten Richtern des Bundesverfassungsgerichts, die einer bestimmten politischen Partei angehören. Besetzung des Gerichts zur Entscheidung über die Richterablehnung. Dienstliche Äußerung der Richter, wenn das Ablehnungsgesuch offensichtlich unzulässig ist. Mitwirkung von ausgeschlossenen oder abgelehnten Richtern des Bundesgerichtshofs an einem Beschluß (GG Art. 101 Abs. 1 Satz 2; ZPO §§ 41 ff.; GKG § 6) |
BVerfGE 11, 6-22 | Beschluss vom 15. März 1960 | 2 BvG 1/57 | Der ein Bundesgesetz vollziehende Verwaltungsakt erlangt grundsätzlich für das gesamte Bundesgebiet Geltung (GG Art. 30, 83). Anrufung des Bundesverfassungsgerichts im Falle des Art. 129 Abs. 1 Satz 2 GG |
BVerfGE 11, 23-28 | Beschluss vom 15. März 1960 | 2 BvL 12/59 | Die Neuregelung eines Teils einer früher durch Reichsgesetz geregelten Materie, das durch die Besatzungsmacht aufgehoben worden ist, ist keine Abänderung früheren Reichsrechts (GG Art. 125 Nr. 2; Hess. Gesetz über die Zahlung von Unterhaltsbeiträgen an Wehrmachtsangehörige usw. vom 30. November 1949 - GVBl. S. 168) |
BVerfGE 11, 29-30 | Beschluss vom 15. März 1960 | 2 BvR 251/60 | Verletzung von § 308 Abs. 1 StPO und damit von Art. 103 Abs. 1 GG |
BVerfGE 11, 30-49 | Urteil vom 23. März 1960 | 1 BvR 216/51 | ("Kassenarzturteil") Soweit sich § 368a Abs. 1 Satz 1 RVO auf Ärzte bezieht, ist die Vorschrift nichtig (Art. 12 GG) |
BVerfGE 11, 50-60 | Beschluss vom 5. April 1960 | 1 BvL 31/57 | Im Bereich der darreichenden Verwaltung ist der Gesetzgeber freier gestellt als im Bereich der Eingriffsverwaltung (GG Art. 6 Abs. 1 ; Hausratsentschädigung) |
BVerfGE 11, 61-63 | Beschluss vom 5. April 1960 | 1 BvR 312/53, 1 BvR 362/53, 1 BvR 819/53, 1 BvR 925/59 | Die Urteile der (verfassungswidrigen) Friedensgerichte im Gebiete des früheren Landes Württemberg-Baden sind keine Nichturteile |
BVerfGE 11, 64-77 | Beschluss vom 4. Mai 1960 | 1 BvL 17/57 | Ehebegünstigende Lastenausgleichsregelung im Verhältnis zu den Kindern (GG Art. 6 Abs. 1). Ansprüche aus dem Lastenausgleichsgesetz sind nicht Eigentum i. S. von Art. 14 GG. Der Gesetzgeber darf ein Gesetz klarstellend ergänzen, um ein Gesetz vollziehbar zu machen |
BVerfGE 11, 77-89 | Beschluss vom 10. Mai 1960 | 2 BvL 76/58 | "Landesregierung" i. S. von Art. 80 Abs. 1 Satz 1 GG (Milch- und Fettgesetz § 12 Abs. 2 i. d. F. vom 10. Dezember 1952, BGBl. I S. 811) |
BVerfGE 11, 89-101 | Beschluss vom 10. Mai 1960 | 2 BvO 6/56 | § 9 Abs. 2 des brem. Urlaubsgesetzes i. d. F. vom 25. April 1949 (GBl. S. 71) ist insoweit Bundesrecht geworden, als er sich auf Arbeiter der Bundespost bezieht |
BVerfGE 11, 102-105 | Beschluss vom 10. Mai 1960 | 2 BvQ 1/60 | Ablehnung des Antrags, durch einstweilige Anordnung im Saarland angesetzte Kommunalwahlen zu untersagen |
BVerfGE 11, 105-126 | Urteil vom 10. Mai 1960 | 1 BvR 190/58, 1 BvR 363/58, 1 BvR 401/58, u.a. | Das Kindergeldgesetz ist "Recht der Sozialversicherung" (GG Art. 74 Nr. 12). Beitragspflicht an die Familienausgleichskassen (GG Art. 3 Abs. 1) |
BVerfGE 11, 126-136 | Beschluss vom 17. Mai 1960 | 2 BvL 11/59, 2 BvL 11/60 | Eine vorkonstitutionelle Norm ist in den Willen des nachkonstitutionellen Gesetzgebers nur dann aufgenommen, wenn sich ein Bestätigungswille aus dem Inhalt des Gesetzes selbst oder - bei Gesetzesänderungen - auch aus dem engen sachlichen Zusammenhang zwischen unveränderten und geänderten Normen objektiv erschließen läßt |
BVerfGE 11, 136-139 | Beschluss vom 24. Mai 1960 | 2 BvR 245/60 | Aufhebung von friedensgerichtlichen Urteilen, die auf Grund des nichtigen Gesetzes über die Friedensgerichtsbarkeit (BVerfGE 10, 200) ergangen sind, wegen Verletzung von Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG |
BVerfGE 11, 139-149 | Beschluss vom 31. Mai 1960 | 2 BvL 4/59 | Echte (retroaktive) Rückwirkung von Gesetzen. Gestaltungsfreiheit des Gesetzgebers, der in anhängige Verfahren eingreifende kostenrechtliche Vorschriften ändert |
BVerfGE 11, 150-165 | Beschluss vom 31. Mai 1960 | 2 BvR 234/60, 2 BvR 235/60, 2 BvR 236/60 | Vollstreckbarkeit sowjetzonaler Strafurteile in der Bundesrepublik Deutschland (GG Art. 2 Abs. 1) |
BVerfGE 11, 165-167 | Beschluss vom 31. Mai 1960 | 2 BvR 408/60 | Gegenstand einer Verfassungsbeschwerde (BVerfGG § 93 Abs. 1, RHG § 9) |
BVerfGE 11, 168-192 | Beschluss vom 8. Juni 1960 | 1 BvL 53/55 | Die Bedürfnisprüfung nach § 9 Abs. 2 des Personenbeförderungsgesetzes bei der Zulassung zum Gelegenheitsverkehr mit Mietwagen und Droschken ist mit Art. 12 Abs. 1 GG nicht vereinbar |
BVerfGE 11, 192-203 | Beschluss vom 8. Juni 1960 | 1 BvR 580/53 | Die konkurrierende Gesetzgebung des Bundes erstreckt sich gemäß Art. 74 Nr. 1 GG auch auf die Verfassung und das Verfahren von Behörden, die in der Form von Gerichten organisiert sind, dem Herkommen und der Übung nach als Gerichte angesehen und als solche bezeichnet werden. Ermächtigungen für den Landesgesetzgeber aus Art. 142 EGBGB |
BVerfGE 11, 203-218 | Beschluss vom 14. Juni 1960 | 2 BvL 7/60 | Der "Beförderungsschnitt" des § 110 des Bundesbeamtengesetzes (vom 14. Januar 1953, BGBl. I S. 551) liegt außerhalb des Ermessensspielraums, den Art. 33 Abs. 5 GG einräumt |
BVerfGE 11, 218-220 | Beschluss vom14. Juni 1960 | 2 BvR 96/60 | Einen nachgereichten Schriftsatz (§ 272a ZPO) muß das Gericht beachten und erwägen (Art. 103 Abs. 1 GG) |
BVerfGE 11, 221-231 | Beschluss vom 21. Juni 1960 | 1 BvL 10/58, 1 BvL 25/58 | Die Anwartschaft auf Sterbegeld aus der sozialen Krankenversicherung enthält keinen Anspruch auf unveränderten Fortbestand der gesetzlich oder durch Satzung festgelegten Beiträge und Leistungen (Art. 14 GG) |
BVerfGE 11, 232-234 | Beschluss vom 22. Juni 1960 | 2 BvR 37/60 | Kein Anspruch aus Art. 19 Abs. 4 GG, statt der verwaltungsgerichtlichen Normenkontrolle (§ 25 VGG) gegen einen Ortsbauplan (in Nordwürttemberg) die Anfechtungsklage eröffnet zu erhalten |
BVerfGE 11, 234-239 | Beschluss vom 22. Juni 1960 | 2 BvR 125/60 | Vereinbarkeit von §§ 6 Abs. 1, 5 Abs. 2, 21 Abs. 1 GjS mit dem Grundgesetz |
BVerfGE 11, 239-243 | Beschluss vom 22. Juni 1960 | 2 BvR 432/60 | Eine politische Partei kann die Verletzung ihres verfassungsrechtlichen Status durch unmittelbare Parteienfinanzierung (des Landes Niedersachsen) nur im Wege des Organstreits geltend machen |
BVerfGE 11, 244-245 | Beschluss vom 23. Juni 1960 | 1 BvR 413/57 | Entscheidung gemäß § 90 Abs. 2 Satz 2 BVerfGG ist nicht möglich, wenn der Rechtsweg gegen den angegriffenen Staatsakt nicht beschritten und zur Zeit der Entscheidung nicht mehr beschreitbar ist |
BVerfGE 11, 245-255 | Beschluss vom 28. Juni 1960 | 2 BvL 19/59 | Gestaltungsfreiheit des Gesetzgebers bei Zubilligung von Kriegsgefangenenentschädigung (Art. 3 Abs. 1 GG) |
BVerfGE 11, 255-262 | Beschluss vom 5. Juli 1960 | 1 BvR 232/58 | Die Grundsätze für das Verfahren der konkreten Normenkontrolle zur Abgrenzung vorkonstitutionellen Rechts gelten nicht für § 93 Abs. 2 BVerfGG |
BVerfGE 11, 263-265 | Beschluss vom 7. Juli 1960 | 2 BvR 435/60, 2 BvR 440/60 | Wiederaufnahmegrund gemäß § 79 Abs. 1 BVerfGG nur dann, wenn das Urteil auf einer Norm des materiellen Strafrechts, nicht des Gerichtsverfassungs- oder des Verfahrensrechts, beruht |
BVerfGE 11, 266-277 | Beschluss vom 12. Juli 1960 | 2 BvR 373/60, 2 BvR 442/60 | Wählervereinigungen muß das Wahlvorschlagsrecht, ihren Kandidaten muß die chancengleiche Teilnahme an Kommunalwahlen gewährleistet sein (Art. 28 GG) |
BVerfGE 11, 277-282 | Beschluss vom 21. Juli 1960 | 1 BvR 133/60 | Zur Verfassungsmäßigkeit von § 1709 Abs. 1 BGB (GG Art. 3, 6 Abs. 5) |
BVerfGE 11, 282-283 | Beschluss vom25. Juli 1960 | 2 BvA 1/56 | Zurückweisung eines Antrags, die Verwirkung von Grundrechten auszusprechen (Art. 18 GG), als zur Zeit nicht hinreichend begründet |
BVerfGE 11, 283-293 | Beschluss vom 25. Juli 1960 | 1 BvL 5/59 | Ein Verstoß gegen den allgemeinen Gleichheitssatz liegt nicht schon dann vor, wenn wirtschaftlich gleiche Lagen rechtlich verschieden behandelt werden; die Zugehörigkeit der Regelungen zu verschiedenartigen Ordnungssystemen ist zu berücksichtigen (verfassungsrechtliche Prüfung von § 76 AVG i. V. m. § 119 RVO und § 850i ZPO) |
BVerfGE 11, 294-299 | Beschluss vom 25. Juli 1960 | 1 BvL 11/57 | Entschädigung bei Maßnahmen (Umlegungsverfahren, Bausperre) nach dem rheinland-pfälzischen Aufbaugesetz (vom 1. August 1949, GVBl. S. 317) |
BVerfGE 11, 299-306 | Beschluss vom 28. September 1960 | 2 BvR 92/60 | "Grundsatz der Einheit der obersten Dienstbehörde" (GG Art. 33 Abs. 5; G 131) |
BVerfGE 11, 306-309 | Beschluss vom 5. Oktober 1960 | 2 BvR 536/60 | Aufhebung eines in Niedersachen für Kommunalwahlen angesetzten Wahltags durch einstweilige Anordnung |
BVerfGE 11, 310-326 | Beschluss vom 11. Oktober 1960 | 1 BvL 2/59, 1 BvL 35/59 | Es verstößt nicht gegen das demokratische Prinzip und gegen den Gleichheitssatz, daß bei der Errichtung von Innungskrankenkassen die betroffenen Arbeitnehmer nicht an der Urabstimmung beteiligt werden (RVO § 225a; Selbstverwaltungsgesetz i. d. F. vom 13. August 1952 - BGBl. I S. 427 - § 14 Abs. 3) |
BVerfGE 11, 326-328 | Beschluss vom 11. Oktober 1960 | 2 BvR 329/60 | Ein Beschluß, der die Vollstreckung eines auf dem Handelsschutzgesetz beruhenden sowjetzonalen Urteils für zulässig erklärt, verletzt die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik Deutschland und damit das Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (GG Art. 2 Abs. 1) |
BVerfGE 11, 329-330 | Beschluss vom 20. Oktober 1960 | 2 BvQ 6/60 | Mißbräuchlich, vor Erschöpfung des Rechtswegs gestellter Antrag, durch einstweilige Anordnung gegen die Nichtzulassung eines Wahlvorschlags eine Stadtratswahl auszusetzen (BVerfGG §§ 32, 34 Abs. 4) |
BVerfGE 11, 330-336 | Beschluss vom 25. Oktober 1960 | 1 BvL 8/56 | Die Möglichkeit, eine Beweisaufnahme zu ersparen, rechtfertigt nicht eine Vorlage nach Art. 100 Abs. 1 GG; auf die Gültigkeit der Norm kommt es an |
BVerfGE 11, 336-339 | Beschluss vom 25. Oktober 1960 | 1 BvR 701/57 | Kein Rechtsschutzinteresse an der Feststellung der Grundgesetzwidrigkeit eines Verwaltungsaktes nach dessen Aufhebung |
BVerfGE 11, 339-343 | Beschluss vom 2. November 1960 | 2 BvQ 9/60 | (Mißbräuchlich erhobener) Antrag, durch einstweilige Anordnung in ein Gesetzgebungsverfahren einzugreifen. Äußerungsberechtigung gemäß § 82 Abs. 3 BVerfGG führt nicht zur Antragsberechtigung gemäß § 32 BVerfGG |
BVerfGE 11, 343-351 | Beschluss vom 2. November 1960 | 2 BvR 473/60 | Identität der Sache im Sinne von § 18 Abs. 1 Nr. 2 BVerfGG. Förmliche Entscheidung ist entbehrlich bei Mißbrauch des Ablehnungsrechts. Eine generell zulässige Maßnahme wird nicht dadurch zum Ausnahmegesetz, daß sie nur eine Person betrifft. (Schlesw.-Holst. Entnazifizierungsgesetz i.d.F. vom 6. Juli 1948 - GVBl. S. 33, 199 - § 48 Abs. 2) |
BVerfGE 11, 351-366 | Urteil vom 2. November 1960 | 2 BvR 504/60 | Im kommunalen Bereich müssen Reservelisten auch für nicht parteigebundene Kandidaten aufgestellt werden können |
BVerfGE 11, 366-367 | Beschluss vom 2. November 1960 | 2 BvR 504/60 | Kostenerstattung durch das Land, dem die im Landesgesetz enthaltene, erfolgreich gerügte Grundrechtverletzung zuzurechnen ist |
Band 10
Entscheidungen
BVerfGE 10, 1-4 | Beschluss vom 7. Juli 1959 | 2 BvL 5/59 | Offensichtlich unhaltbare Auffassung des vorlegenden Gerichts. Unzulässigwerden einer Vorlage (§ 80 Abs. 2 BVerfGG; §§ 4 a, 23 c MschG) |
BVerfGE 10, 4-20 | Urteil vom 14. Juli 1959 | 2 BvE 2/58, 2 BvE 3/58 | Redezeitbeschränkung im Bundestag (Abgeordnete, Fraktionen, Regierungsmitglieder; Art. 38, 21, 43 Abs. 2 Satz 2 GG). - Organprivileg des Bundestagsabgeordneten (§ 22 Abs. 1 Satz 2 BVerfGG). |
BVerfGE 10, 20-55 | Urteil vom 14. Juli 1959 | 2 BvF 1/58 | Das Gesetz zur Errichtung einer Stiftung "Preußischer Kulturbesitz" und zur Übertragung von Vermögenswerten des ehemaligen Landes Preußen auf die Stiftung vom 25. Juli 1957 (BGBl. I S. 841) ist mit dem Grundgesetz vereinbar (Art. 135, 87 Abs. 3 Satz 1 GG) |
BVerfGE 10, 55-59 | Beschluss vom 14. Juli 1959 | 1 BvL 28/57 | § 1 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes über Maßnahmen auf dem Gebiete der tierischen Erzeugung (Tierzuchtgesetz) vom 7. Juli 1949 (WiGBl. S. 181) und § 9 dieses Gesetzes, soweit er Verstöße gegen § 1 Abs. 1 Satz 1 mit Strafe bedroht, sind mit dem Grundgesetz vereinbar (Art. 2 Abs. 1, Art. 12, 14 GG) |
BVerfGE 10, 59-89 | Urteil vom 29. Juli 1959 | 1 BvR 205/58 | § 1628 und § 1629 Abs. 1 BGB i.d.F. des Gleichberechtigungsgesetzes vom 18. Juni 1957 (BGBl. I S. 609) sind nichtig (Art. 3 Abs. 1, 2, Art. 6 Abs. 1 GG) |
BVerfGE 10, 89-118 | Urteil vom 29. Juli 1959 | 1 BvR 394/58 | Art. 9 GG hindert nicht die Zwangseingliederung in öffentlich-rechtliche Verbände. - Handelsgesellschaften können sich auf die allgemeine Handlungsfreiheit (Art. 2 Abs. 1 GG) berufen, auch wenn sie nicht juristische Personen sind |
BVerfGE 10, 118-124 | Beschluss vom 6. Oktober 1959 | 1 BvL 118/53 | Institutionelle Eigenständigkeit und Sicherung der Presse. - Entscheidungsmonopol des BVerfG bei Verwirkung des Grundrechts der Pressefreiheit (Art. 5, 18 GG) |
BVerfGE 10, 124-129 | Beschluss vom 6. Oktober 1959 | 1 BvL 13/58 | Das Entscheidungsmonopol des BVerfG nach Art. 100 Abs. 1 Satz 2 GG erstreckt sich nicht auf die Frage, ob ein Landesgesetz mit einem späteren Bundesgesetz unvereinbar ist |
BVerfGE 10, 129-134 | Beschluss vom 6. Oktober 1959 | 1 BvL 25/59 | Das Unehelichenrecht ist nicht durch das Gleichberechtigungsgesetz vom 18. Juni 1957 in den Willen des Gesetzgebers aufgenommen, also nicht dadurch nachkonstitutionelles Recht geworden (Art. 100 Abs. 1 GG) |
BVerfGE 10, 134-136 | Beschluss vom 14. Oktober 1959 | 1 BvR 28/58 | Eine Rechtsanwaltskammer kann nicht Grundrechte ihrer Mitglieder im Verfassungsbeschwerdeverfahren geltend machen |
BVerfGE 10, 136-141 | Beschluss vom 20. Oktober 1959 | 1 BvR 125/59 | Ein Verfolgter darf nicht an den übergebenden Staat zurückgeführt werden, wenn vor Beendigung der Durchlieferung seine deutsche Staatsangehörigkeit nachgewiesen wird |
BVerfGE 10, 141-177 | Beschluss vom 27. Oktober 1959 | 2 BvL 5/56 | Eine öffentlich-rechtliche Zwangs-Feuerversicherungsanstalt kann kraft landesgesetzlicher Ermächtigung über die Umstellungsquote der Währungsgesetzgebung hinaus freiwillige Leistungen erbringen und gemäß ihrer Aufgabenstellung allen Versicherten eine Umlage auferlegen (Art. 73 Nr. 4, 74 Nr. 11, 106 Abs. 1 GG) |
BVerfGE 10, 177-185 | Beschluss vom 3. November 1959 | 1 BvR 13/59 | Das Gericht muß auch gerichtskundige Tatsachen zum Gegenstand der Verhandlung machen (Art. 103 Abs. 1 GG) |
BVerfGE 10, 185-200 | Beschluss vom 17. November 1959 | 1 BvL 80/53, 1 BvL 81/53, 1 BvL 32/55, u.a. | Die Bedürfnisprüfung bei der Zulassung von Prozeßagenten (§ 157 Abs. 3 Satz 2 ZPO) ist mit Art. 12 Abs. 1 GG vereinbar |
BVerfGE 10, 200-221 | Beschluss vom 17. November 1959 | 1 BvR 88/56, 1 BvR 59/57, 1 BvR 212/59 | Das württemberg-badische Gesetz Nr. 241 über die Friedensgerichtsbarkeit, vom 29. März 1949, ist nichtig (Grundsatz der Gewaltenteilung; Art. 92, 101 Abs. 1 Satz 2 GG) |
BVerfGE 10, 221-228 | Beschluss vom 17. November 1959 | 1 BvR 94/57 | Bestimmt eine Ermächtigung zum Erlaß von Rechtsverordnungen, daß Sachverständige anzuhören sind, bevor eine Entscheidung in der Sache getroffen wird, so macht die Nichtanhörung unabhängiger Sachverständiger die Verordnung nichtig (Art. 80 GG) |
BVerfGE 10, 229-234 | Beschluss vom 2. Dezember 1959 | 1 BvR 469/52 | Entscheidungen über eine Verfassungsbeschwerde gegen das Urteil eines oberen Bundesgerichts in einer "Berliner Sache" |
BVerfGE 10, 234-250 | Beschluss vom 15. Dezember 1959 | 1 BvL 10/55 | Zur Frage der verfassungsmäßigen Abgrenzung von Amnestietatbeständen (Platow-Komplex; Verwaltung und Presse) |
BVerfGE 10, 251-258 | Urteil vom 15. Dezember 1959 | 2 BvL 73/58 | Zur Auslegung von Art. 80 Abs. 1 Satz 2 GG |
BVerfGE 10, 258-262 | Urteil vom 15. Dezember 1959 | 2 BvL 74/58 | Zur Auslegung von § 80 Abs. 2 Satz 1 BVerfGG |
BVerfGE 10, 262-263 | Beschluss vom 16. Dezember 1959 | 1 BvL 17/59 | Zur Bewilligung des Armenrechts in Verfahren nach Art. 100 Abs. 1 GG |
BVerfGE 10, 264-271 | Beschluss vom 12. Januar 1960 | 1 BvL 17/59 | Art. 24 des bay. Kostengesetzes v. 17.12.1956 (GVBl. S. 361) - wonach der Antrag im verwaltungsgerichtlichen Verfahren als zurückgenommen gilt, sofern nicht innerhalb der Zahlungsfrist der eingeforderte Kostenvorschuß einbezahlt wird - ist mit dem GG vereinbar |
BVerfGE 10, 271-274 | Beschluss vom 14. Januar 1960 | 2 BvR 243/60 | Eine Verfassungsbeschwerde kann nicht auf die Menschenrechtskonvention gestützt werden |
BVerfGE 10, 274-285 | Urteil vom 28. Januar 1960 | 1 BvR 145/58, 1 BvR 746/58 | Rechtliches Gehör bei ablehnender Erklärung des Urkundsbeamten, für eine Revisionsbegründung in Strafsachen die Verantwortung zu übernehmen |
BVerfGE 10, 285-302 | Beschluss vom 2. Februar 1960 | 2 BvF 5/58 | Der Bundesgesetzgeber kann den Zuständigkeitskreis der oberen Bundesgerichte bezüglich des Umfangs des revisiblen Rechts auch insofern bestimmen, als es sich um die Anwendung von Landesrecht handelt (GG Art. 74 Nr. 1, Art. 99; BRRG § 127) |
BVerfGE 10, 302-331 | Beschluss vom 10. Februar 1960 | 1 BvR 526/53, 1 BvR 29/58 | Eine richterliche Entscheidung nach Art. 104 Abs. 2 Satz 1 und 2 GG ist auch dann erforderlich, wenn der Vormund in Ausübung seines Aufenthaltsbestimmungsrechts den volljährigen Entmündigten in einer geschlossenen Anstalt unterbringt |
BVerfGE 10, 331-332 | Beschluss vom 16. Februar 1960 | 2 BvH 1/60 | Subsidiarität des Rechtswegs zum Bundesverfassungsgericht in einer öffentlich-rechtlichen Streitigkeit innerhalb eines Landes (Art. 93 Abs. 1 Nr. 4 GG) angesichts der Möglichkeit, daß der Staatsgerichtshof eines Landes von seiner früheren Entscheidung abweichen und sich der Rechtsauffassung des Bundesverfassungsgerichts anschließen könnte |
BVerfGE 10, 332-340 | Beschluss vom 23. Februar 1960 | 2 BvL 8/59 | § 98a des Deutschen Beamtengesetzes ist durch Art. III des Kontrollratsgesetzes Nr. 34 vom 20. 8. 1946 (ABlKR S. 172) außer Kraft gesetzt worden |
BVerfGE 10, 340-354 | Beschluss vom 25. Februar 1960 | 1 BvL 8/55 | Zur Anwendung des allgemeinen Gleichheitssatzes für das Gesamtstrafenprinzip im Amnestierecht |
BVerfGE 10, 354-372 | Beschluss vom 25. Februar 1960 | 1 BvR 239/52 | Zwangsversicherung für Ärzte (GG Art. 2, 9, 11, 12; Bay. Versicherungsgesetz Art. 47 Abs. 1) |
BVerfGE 10, 372-383 | Beschluss vom 9. März 1960 | 1 BvL 16/57 | § 29 Abs. 4 des Grundsteuergesetzes i. d. F. v. 10.8.1951 (BGBl. I S. 519) ist mit dem Grundgesetz vereinbar. - Billigkeitsvorschrift gegenüber Stichtag (GG Art. 3; AO § 158 Abs. 1) |